Hofer Volksfest 2017 Ein Maßkrug voller Emotionen

Zum Nachahmen geeignet: Die Braumeister Christian Ludwig, links, und Sascha Greßmann beim Bierstacheln. Durch den heißen "Stachel" karamellisieren die Restzucker im Bier, es schmeckt dadurch milder und besonders rund - und die Kombination aus warmem Schaum und kalter Flüssigkeit ist genial. Quelle: Unbekannt

Das Getränk, auf das die Hofer Bierfreunde sicherlich am längsten hinfiebern, ist das Schlappenbier.

 
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Das Getränk, auf das die Hofer Bierfreunde sicherlich am längsten hinfiebern, ist das Schlappenbier. Drei Monate vor dem Festtag brauen es die Akteure ein, in der Woche vor dem Fest füllen sie es ab - und erst, wenn sich am Montag nach Trinitatis frühmorgens die Krebsbacker Blasmusik aufmacht, um die Schlappenschützen zu wecken, findet das Bier den Weg zum Zapfhahn und in den Getränkemarkt. Umso sehnlicher wird es erwartet: Der erste Schluck Schlappenbier des Jahres gehört für viele Hofer zum Sommer wie der erste Schoko-Nikolaus zu Weihnachten - mit dem Unterschied, dass die Ware nicht jedes Jahr früher verfügbar ist. So haben es die Brauer früher immer gehandhabt: Der Zoigl-Stern über einer Gaststätte kündigte beispielsweise immer an, wenn es frisches Bier gab.

Bier ist Emotion, keine Frage. Denn schon bei der Entscheidung Pils oder Edelhell, Weißbier oder Zoigl scheiden sich die Geister. Wichtig für alle Produkte, die vom Hofer Brauerei-Hof rollen: Das Unternehmen verbringt viel Zeit mit Qualitätssicherung und Kontrolle. Allein heuer standen mehrere Zertifizierungen und Audits an, auch haben wieder vier der Scherdel-Biere (Zoigl, Weißbier, Schlappenbier und alkoholfreies Bier) die Goldmedaille der DLG geholt. "Es ist doch beeindruckend, wie viele Kombinationen man aus den wenigen Zutaten aus dem Reinheitsgebot machen kann", sagt Kurt Unverdorben. Und, wie viele Geschmäcker man damit bedienen kann.

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Ursprünglich steht Scherdel ja fürs herbe, hopfenlastige Pils und Edelhell. Doch freuen sich die Brauer, dass sie mit dem Zoigl auch die Liebhaber weicherer Biere derart ansprechen: Das unfiltrierte, naturtrübe Bier erfreut sich reißenden Absatzes. Gar nicht zu reden davon, dass es in seiner Machart viele alte Brauer-Traditionen wieder aufgreift - mit dem Unterschied, dass es das ganze Jahr über aus Flasche oder Zapfhahn fließt. Das vereinfacht so manchem Biergenießer auch das Warten aufs Schlappenbier.

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