Bei allem, was man anbietet, muss man die Bevölkerung mit auf den Weg nehmen. "Das macht Hof außerordentlich gut - dafür verantwortlich sind natürlich auch die Hofer Festwirte, die das in ganz herausragender Art und Weise tun", betont Kalb. Er beobachtet die Entwicklung des Fests schon lange, und so kann er sagen: "Das geht alles in die richtige Richtung."
Eine gute Außendarstellung ist essenziell für jede Veranstaltung, die über einen so langen Zeitraum hinweg Besucher anziehen möchte. "Auch das funktioniert in Hof ganz hervorragend", sagt Kalb. Da spielten alle Beteiligten, alle Medien und auch die Besucher mit.
Das Fest muss sauber und sicher daherkommen. Keiner gehe mit seiner Familie gern an einen Ort, der einen schmuddeligen Touch habe - und das Volksfest ist, nicht zuletzt durch die Bemühungen der Schausteller auf dem Platz und durch den städtischen Bauhof, als saubere und ordentliche Veranstaltung bekannt. Auch das Thema Sicherheit nimmt derzeit einen großen Stellenwert ein bei jeglichen Überlegungen von Veranstaltern. Kalb betont: "Hof ist in puncto Sicherheit schon immer gut aufgestellt gewesen, auch schon, bevor das Thema in aller Munde gekommen ist." Zum einen habe man seit jeher für genügend Ordnungskräfte auf dem Gelände gesorgt; zum anderen seien es die Schausteller-Familien und ihre Belegschaft selbst, die als Sicherheitsfaktor nicht zu unterschätzen seien. "Wir sind alle gut ausgebildet und uns liegt allen daran, dass es bei uns ordentlich zugeht; da würde jeder sofort eingreifen, wenn vor seinem Geschäft ein unliebsamer Vorfall stattfinden würde", betont er. Denn eines hätten die Schausteller ganz sicher: Menschenkenntnis.
Jene Menschenkenntnis greift immer in beide Richtungen: Auch für die Gäste wird es immer wichtiger, zu wissen, mit wem sie es auf der anderen Seite der Theke zu tun haben. "Es tut einem Fest ungemein gut, wenn die Bevölkerung die Schausteller-Familien vorgestellt bekommt", erklärt Kalb. Denn ob das die Hellbergs oder die Ulrichs oder die Zinn-eckers oder die Familie von Lorenz Kalb selbst sind: Viele der Fieranten, die jedes Jahr nach Hof kommen, tun das schon in der x-ten Generation. "Darum geht es auch: zu zeigen, dass wir alle Familienbetriebe haben und keine Global Player sind", sagt Kalb. In der Kombination mit den verhältnismäßig vielen Metzgern und anderen Versorgern, die aus der Region stammen, ergebe sich somit immer eine gute Mischung, die jeden anspricht.
Zu kämpfen haben die Schausteller trotzdem: "Es nimmt kein Ende, dass uns die Bürokraten in Brüssel oder anderswo mit Aufgaben eindecken möchten", klagt Lorenz Kalb. Da spricht er über den Einfall, der erst vergangene Woche durch die Medien ging: Die EU möchte bekanntlich regeln, wie kross Pommes frittiert werden dürfen. Doch zumindest dem Volksfest 2017 wird das noch keinen Abbruch tun.