Eigener Inhalt Auch was für Junge: Rundreisen

Jule Zentek
 Quelle: Unbekannt

Sie sind nicht so flexibel, dafür aber bequem: Spezielle Rundreisen für die Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen bieten ein Rund-um-Sorglos-Programm

 
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Tausende zieht es jedes Jahr zum Backpacking ins Outback oder zum Inselhopping nach Thailand. Reisen und dabei das ganz persönliche Abenteuer erleben – das wollen viele junge Menschen. Doch so einen Trip selbst zu organisieren ist aufwendig. Nicht jeder hat Zeit oder Lust dafür.

Genau für diese Zielgruppe der etwa 18- bis 35-Jährigen gibt es besondere Rundreisen. Wer dabei an eine Kreuzfahrt oder die klassische Bustour denkt, liegt falsch. "Die Altersgruppe ist eingegrenzt und sorgt somit für viele Teilnehmer im etwa gleichen Alter", sagt Frano Ilic, Pressesprecher beim Reiseveranstalter Marco Polo, der solche Rundreisen anbietet.

Doch warum eine Reise nur für junge Leute? "Manche wollen neue Leute in ihrem Alter kennenlernen oder sind auf Partnersuche und wollen flirten", erklärt Ilic. Zudem gibt es einige Angebote während der Rundreisen, wie zum Beispiel bestimmte sportliche Ausflüge, die eher für junge Teilnehmer ausgelegt sind.

Gerade bei jungen Leuten ist das Reisebudget meist nicht allzu groß. Das wissen auch die Reiseveranstalter und werben mit niedrigen Preisen. Je nach Reiseziel beginnen die ersten Angebote bereits bei wenigen hundert Euro, wie Sarah Mertin vom Reiseveranstalter Karawane sagt. Außerdem sind manche Aktivitäten wie etwa eine Bootstour günstiger, wenn sie vom Veranstalter gebucht werden.

Diese Aktivitäten sind meist inbegriffen. Wer zwei Wochen Campingsafari in Namibia plant, muss bei Karawane mit etwa 1300 Euro rechnen. Reisen nach Asien seien etwas günstiger, Neuseeland teurer. Die Flüge ins Urlaubsland und wieder zurück sind in der Regel im Preis nicht inbegriffen.

Die Rundreise an sich unterscheidet sich hingegen nicht großartig von Angeboten für alle Altersklassen: Es gebe sie als Kreuzfahrt, Bus- oder Autotour, sagt Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbands (DRV). Der Unterschied liege jedoch in den Aktivitäten: Nicht ohne Grund sprechen die meisten Veranstalter von Erlebnisreisen und Abenteuertouren.

Gerade diese Zielgruppe will viel entdecken. Zwar gibt es die klassische Städtetour, doch auch Wildwasserrafting in Tennessee in den USA oder eine Wanderung durch den Regenwald in Costa Rica sind bei jungen Leuten beliebt. Die Aktivitäten im Programm der Reiseveranstalter sind daher unterschiedlich: Vom Bungee-Jumping über Helikopterflüge bis hin zum "Hautnah"-Erlebnis wie die Unterbringung bei einheimischen Familien ist vieles möglich – und kann meist beliebig gebucht werden.

Auch das Angebot der Reiseziele ist groß: Marco Polo bietet unter anderem Reisen nach Lappland an. Beliebt seien aber vor allem Trendreisen nach Kuba und Südafrika, sagt Ilic. Auf dem afrikanischen Kontinent bietet auch das Reiseportal Karawane Rundreisen an wie etwa Wildside Safaris durch Botsuana oder Simbabwe. Ähnliche Angebote findet man bei den weiteren Reiseveranstaltern.

Wer sich für eine Rundreise mit Veranstalter entscheidet, muss sich an dessen Planungen halten. Man kann also nicht spontan entscheiden, wo man ganz individuell den Tag verbringen möchte. Das hat aber auch seinen Vorteil: Der Reiseveranstalter kümmert sich um alles. "Bei einer Rundreise mit Veranstalter gilt das europäische Pauschalreisegesetz", sagt DRV-Sprecher Schäfer. Geht also die Fluggesellschaft oder das gebuchte
Hotel pleite, zahlt der Veranstalter.

Dennoch: Rundreisen sind noch längst keine übliche Reiseform. "Noch immer ist der klassische Strandurlaub in der spanischen Sonne am beliebtesten", sagt Tourismusforscher Volker Böttcher von der Hochschule Harz. Ein Aufwärtstrend sei jedoch zu erkennen – für junge Leute gerade beim Angebot der Bildungs- und Kulturreisen.