Fichtelgebirge In Kirchenlamitz fressen zwei Hunde Giftköder

Von Gisela König

Volker Hanel reagiert beim Gassigehen schnell. Dadurch rettet er Ronja und Ledi wahrscheinlich das Leben.

 
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Kirchenlamitz - "Danke an den Tierhasser, der meine Hunde vergiftet hat. Ich hoffe, Sie können noch ruhig schlafen." Mit diesen zwei Sätzen im sozialen Netzwerk Facebook hat Volker Hanel am Dienstag seinem aufgestauten Ärger Luft gemacht. Hinter ihm lagen zu diesem Zeitpunkt Stunden voller Angst, Stunden, in denen er um das Leben seiner beiden Hunde bangen musste, denn die Berner Sennhündin Ronja und die Husky-Dame Ledi hatten beim Morgenspaziergang Giftköder geschluckt.

Volker Hanel war mit den beiden Hündinnen wie üblich am Morgen auf seiner Gassi-Runde. "Am Dötschenmühlweg bei den Friedeneichen haben die Hündinnen etwas, das im hohen Gras lag, aufgenommen und geschluckt", erzählt Volker Hanel am Nachmittag im Gespräch mit der Frankenpost. Während die einjährige Berner Sennhündin gleich nochmals zuschnappte, konnte Volker Hanel der zweieinhalbjährigen Husky-Hündin den zweiten Köder aus dem Maul reißen und war geschockt. Er erkannte in Schinken eingerollte Körner. Sofort schrillten bei dem Tierfreund alle Alarmglocken und er rief eine Selber Tierärztin an und war auch schon mit den Hunden im Auto dorthin unterwegs. Er zeigte der Veterinärin den Köder, und die identifizierte den präparierten Inhalt eindeutig: Schneckenkorn und Rattengift. Daraufhin gab sie den beiden Hündinnen ein Brechmittel, sodass sie die geschluckten Giftköder wieder auswürgten. Aufbauspritzen und Medikamente, die der schleichenden Wirkung des Gifts mit Zersetzung innerer Organe entgegenwirken, erhielten die Tiere ebenfalls.

Nun gilt es abzuwarten, ob sich Symptome zeigen, denn Rattengift ist heimtückisch und wirkt zeitversetzt. Am Dienstagnachmittag waren die beiden Hündinnen zwar noch schlapp, zeigten sich aber wohlauf. Dennoch ist Volker Hanel ständig in Alarmbereitschaft, um bei den geringsten Symptomen die Tiere zum Veterinär zu bringen. Auf Anraten der Tierärztin füttert er seinen Hündinnen, die nach dem Erbrechen einen Tag lang nüchtern bleiben mussten, viel Fleisch und auch Milchprodukte zum Schutz der Schleimhäute.

Volker Hanel hofft, dass seine beiden vierbeinigen Lieblinge die Giftköder-Attacke unbeschadet überstehen. Natürlich hat er Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei erstattet. Auch warnt Hanel andere Hundebesitzer, da er davon ausgeht, dass in dem Bereich Dötschenmühlweg und bei den Friedenseichen weitere präparierte Köder liegen. In Facebook haben inzwischen viele Tierfreunde und Kirchenlamitzer ihre Empörung über die feigen Täter zum Ausdruck gebracht. Die Köder können durchaus auch von Katzen oder anderen Tieren - im schlimmsten Fall sogar von Kindern - aufgenommen werden und großes Leid auslösen.

Danke an den Tierhasser!

Hundehalter Volker Hanel

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