Selb - Seit einem Monat ist der Roman "Limes - Zeit der Abrechnung" von Rainer und Birgit König auf dem Markt. Jetzt rezitierten der Autor, Dr. Albrecht Bald und Ehefrau Eva König im Haus der Generationen aus der abenteuerlichen Geschichte, die zur Zeit der Römer spielt. Seinen mittlerweile fünften, aber ersten historischen Roman bereitete der ehemalige Lehrer nah an überlieferten Fakten auf. Anders als die vier vorherigen Bände, die sich um den Ermittler Kral drehen und in Selb und Asch spielen, setzt König die Protagonisten diesmal im Altmühltal und im dritten Jahrhundert in Szene. Die Gegend kennt König von Kindheit an.

Sein Held der Fantasie ist im Roman der Staatssklave Marcus. Er ist in Castra Regina, also in Regensburg, geboren. Allerdings wuchs er in Rom auf und kommt, zwar mit guter Aussicht auf eine heldenreiche Karriere, aber reichlich unerfahren zum Castra Ventoniana, dem heutigen Kastell Pfünz im Landkreis Eichstätt. Marcus stolpert über eine Entgleisung, die ihm gegenüber einem rüpeligen Römer entfährt. Daraufhin soll er sich als Zenturio im Kastell der Hilfstruppen vom Stamm der Breuker bewähren. In Biriciana, heute Weißenburg, verbringt Marcus ein paar Urlaubstage. Prompt verliebt er sich in Tulia, die Tochter des Präfekten. "Ich habe mir sagen lassen, ein historischer Roman ohne Liebesgeschichte ist undenkbar", erklärt der Autor die sanften Züge in der ansonsten römisch-ruppigen Lektüre.

Unterhaltsam sind Königs teils unflätige Worte. Ob die stinkenden Latrinen, mörderisch ausgeschmückte Kampfszenen mit den Barbaren oder die derbe, ungenierte Umschreibung der Lust in den Freudenhäusern: Das zahlreiche Publikum im Jam lauschte gespannt den sorgsam recherchierten Szenen. Auch Kartenmaterial, ein Schwert aus Weißenburg und natürlich Met brachte König zur Buchvorstellung mit. Ganz bewusst ließ er einige Fragen an diesem Abend offen. Schließlich sollte nicht alles über den Römerroman um Korruption, Verrat und antike Handelswege verraten werden. Apropos Handelswege: Münzen, die Köpfe der Kaiser zeigen, spielen eine wichtige Rolle. Aus dem Münzfund folgert Dr. Albrecht Bald, dass die Römer von Bamberg aus über das Fichtelgebirge, in den Hammerwald und entlang der Eger unterwegs waren. "Wenn Sie also im Hammerwald ein kleines Kastell finden, vielleicht 15 auf 15 Meter, dann melden Sie das nicht dem Amt für Denkmalschutz. Rufen Sie bei uns an, wir sehen dann weiter." Die Akteure der Buchvorstellung wurden mit kräftigem Applaus belohnt. sim