"Wegschauen funktioniert nicht." Dies steht für den Sprecher der Bürgerinitiative Wunsiedel ist bunt, Karl Rost, fest. Denn, wenn die Bevölkerung Aufmärsche von Neonazis ignoriere, "dann interpretieren dies die Rechten als heimliche Zustimmung". In Wunsiedel will ein breites Bündnis aus Bürgern, Kirchen, Vereinen und Gewerkschaften den Nazis das Demonstrieren verleiden. Wenn das rechtsextreme Freie Netz Süd am 16. November wieder zu einem unseligen Heldengedenken aufruft, wird auch die Wunsiedler Bürgerschaft erneut auf den Beinen sein. Wie berichtet, wollen die Kirchen am Samstagnachmittag vor dem Volkstrauertag einen Stationengottesdienst veranstalten, der von der Wirtschaftsschule bis zum Friedhof führt. Hier wird die Hauptkundgebung mit kurzen Statements von Vertretern unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen stattfinden. Anschließend schreiten die Teilnehmer den Weg des KZ-Todeszuges durch Wunsiedel ab. Zudem veranstaltet der DGB am Bahnhofsgelände eine Kundgebung. Wo die Nazis marschieren dürfen, steht noch nicht fest, anzunehmen ist erneut eine Route im Wunsiedler Osten. Wunsiedel ist bunt zeigt sich mit den vom Nazimarsch betroffenen Bürgern solidarisch. "Wir wissen, was die Menschen aushalten müssen", sagte Rost. Die BI erhofft sich, dass sich auch Vertreter von Vereinen oder die Bauern an der Kundgebung von Wunsiedel ist bunt beteiligen. "Wir alle lehnen Rassismus ab", so Rost.