Für Oberbürgermeister Pötzsch dient und nutzt der Parkplatz dem Spielbetrieb in der Eishalle. Die Stadt sollte nach seiner Meinung ihr Bestmögliches tun, um die Verantwortlichen und die Antragsteller zu unterstützen.
Unterstützung bekam er dabei von Heidrun Fichter, SPD, die sich selbst als VER-Fan outete. Die "Selber Wölfe" seien in der Saison auf einem guten Weg und zögen immer mehr Zuschauer an. "Wir sollten dem Antrag keine Steine in den Weg legen."
Auch Ramona Jülke-Miedl, Aktive Bürger, brach eine Lanze für den VER. Das Projekt entschärfe die Parkplatzsituation, das Gelände, das noch dem FC Selb gehöre, liege brach: "Mit dem Bau wäre allen geholfen."
Etwas differenzierter sah Roland Graf, SPD, den Antrag. Zwar stehe er in der Sache hinter dem Antrag. "Allerdings zäumt der Vorstand das Pferd von hinten auf", sagte Graf an VER-Vorstandsmitglied Thomas Manzei gewandt, der als Zuschauer an der Sitzung teilnahm. Zuerst hätte es nach Grafs Meinung der Planänderung bedurft, dann hätten die Parkplätze gebaut werden dürfen. So agiere der Verein zum zweiten Mal. "Ich begrüße das Projekt, lehne aber die Vorgehensweise ab."
Roland Schneider lobte zwar die Arbeit des VER-Vorstands, kritisierte aber, dass die bestehenden 108 Parkplätze ohne Genehmigung gebaut worden seien. Außerdem seien dies keine freien Stellflächen, sondern würden vermietet. "Das entschärft die Stellplatzsituation nicht, weil nicht alle für ihren Parkplatz bezahlen wollen." Unterstützung bekam er von Erwin Benker, CSU/FWS, der darauf pochte, dass jeder zuerst einen Bauantrag stellen müsse.
Zur Ehrenrettung des VER und der Wolfsbau-Gesellschaft traten OB Pötzsch und Bauamtsleiter Helmut Resch an. Wie Pötzsch sagte, dürfe man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Heute gehe es um die Entscheidung, ob die Gesellschaft etwas machen dürfe. "Natürlich können wir die Gesellschaft bitten, auch freien Parkraum zu schaffen." Letztlich sei es aber eine Entscheidung des Investors. "Wenn wir Probleme mit zu wenig Parkraum hätten, ist es Aufgabe der Stadt Parkplätze zu schaffen."
Bauamtsleiter Resch stellte klar, dass die Wolfsbau GmbH sehr wohl vor dem Bau der jetzigen Parkplätze Kontakt mit dem Bauamt aufgenommen habe. Die 110 Stellplätze seien als Zwischennutzung vorgesehen gewesen, immer mit der Aussicht auf ein Bauleitplanverfahren zur endgültigen Nutzung. "Es ist nicht so, dass die Gesellschaft vollendete Tatsachen geschaffen hat."
Mit sechs zu drei Stimmen empfahl der Bauausschuss dem Stadtrat, den Bebauungsplan zu ändern.