Hof Die Baustellen-Zeit hat begonnen

Seit einigen Tagen sehen Autofahrer wieder rot-weiß: Stadt und Stadtwerke haben die Tiefbau-Saison eingeläutet. Das sorgt auch im Stadtrat für Gespräche.

 
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Hof - "An das Tempo 30 in der Oberkotzauer Straße hält sich kein Mensch", sagt Aytunc Kilincsoy. Obwohl Schilder auf das temporäre Tempolimit hinwiesen, rasten vor allem Lkw durch die Straße, sodass Kilincsoy nicht einmal mehr seine Katze nach draußen lassen möchte. Dass hier überhaupt viel Verkehr ist, ist einer Baustelle geschuldet: Die Stadt Hof erneuert die Ostpreußenstraße von der Siebenbürgen- bis zur Sudetenstraße. Sie ist eine der ersten Straßenbaustellen der Saison - und wird nicht die letzte bleiben. Einen Wunsch Aytunc Kilincsoys zu dieser Baustelle lehnte die Verwaltung jedoch ohne große Worte ab.

Nein, man könne keine andere Umleitungsstrecke mehr einrichten, bekam er zur Antwort. "Und das Tempo 30 dort gilt für alle. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Verkehrswidrigkeit", ergänzte Herbert Groh vom Hofer Bauamt. Seit Anfang des Monats laufen die Arbeiten auf dem 150 Meter langen Abschnitt, bis zum 26. Mai sollen sie abgeschlossen sein. Bis dahin werden einige Meter weiter in Richtung Ascher auch noch einige Warnbaken in ganz anderer Sache stehen.

Die Saalebrücke in der Oberkotzauer Straße kurz vor der Einmündung in die Ascher Straße ist halbseitig gesperrt. Eine Brückenprüfung hatte ergeben, dass das Bauwerk bald saniert werden müsste. So hat die Stadt, wie berichtet, beschlossen, zunächst die Traglast der Brücke einzuschränken - und daher die halbseitige Sperrung veranlasst. Der Sanierungsgedanke war in den Haushaltsberatungen im Januar dem Rotstift zum Opfer gefallen - zumindest vorerst: Da Brückensanierungen teuer sind und die Kommunen im Land in den nächsten Jahren mit zahlreichen notwendigen Sanierungen rechnen, wolle man vorerst warten, ob nicht ein staatliches Förderprogramm für derartige Ausbesserungsarbeiten ins Leben gerufen wird, das war damals die einhellige Meinung des Hofer Hauptausschusses. Momentan zumindest ist noch kein derartiges Programm in Aussicht. So wird die Erneuerung in diesem Jahr nicht ausgeführt, teilt das Hofer Bauamt auf Anfrage mit. Die halbseitige Sperrung soll aber nicht von Dauer sein, beruhigen die Verantwortlichen: Um die Umleitungsstrecke für die Baustelle Ostpreußenstraße auch für den Schwerlastverkehr freigeben zu können, hat man die Brücke halbseitig gesperrt. Ende Mai soll die Einschränkung aufgehoben werden, dann gilt wieder eine Beschränkung bis zu 24 Tonnen.

Seit Dienstag ist die Lessingstraße zwischen Klostertor und Kreuzung Sigmundsgraben einseitig gesperrt. Die Stadtwerke-Tochter HEW erneuert die Gas- und Wasserleitungen. Der Verkehr stadteinwärts wird während der Arbeiten über den Schützenweg umgeleitet - oder, vom Schützenweg her kommend, am Nadelöhr auf der Kreuzung vorbei und durch den Sigmundsgraben über die Ludwigstraße. Stadtauswärts kann die Lessingstraße befahren werden. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis zum 9. Juni dauern, haben die Stadtwerke vor Baubeginn mitgeteilt.

Nächsten Mittwoch wird zudem die Wirthstraße wegen Bauarbeiten für einen Tag gesperrt. Die Stadtwerke bitten um Beachtung, dass die Busse der Linie 7 und 15 jeweils über die Dr.-Bonhoeffer-Straße fahren.

Von Samstag bis Dienstag wird zudem die Pfarr auf einer Länge von etwa 25 Metern halbseitig gesperrt. Die Stadt muss dort einen Gully erneuern.

Die Untere Steinerne Brücke steht schon länger auf der Sanierungsliste der Stadt. Am 15. Mai sollen hier die Arbeiten beginnen. Bis Anfang Dezember soll der erste Abschnitt fertiggestellt sein; Restarbeiten werden dann, allerdings ohne Sperrung für den Verkehr, nächstes Jahr gemacht.

Einer weiteren Anfrage aus dem Bauausschuss gab die Verwaltung in dieser Woche einen Korb: Christine Schoerner, Grüne, hatte angeführt, dass die Ortsdurchfahrt von Eppenreuth besonders tiefe Schlaglöcher aufweise. Sie fragte, ob man das nicht im Rahmen des Asphaltprogramms oder der Sofortmaßnahmen nach dem Winter angehen könnte. "Kleinere Schäden werden behoben", versprach Herbert Groh vom Bauamt. Allerdings ergebe es mehr Sinn, zu überlegen, ob man die Straße generell ausbessern kann. Im Rahmen der Straßenerhaltungsstrategie wird das zumindest in diesem Jahr nicht mehr erfolgen: Wie berichtet, sind für den Sommer 14 Straßenabschnitte im Stadtgebiet angekündigt.

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