Derartige Vorfälle innerhalb weniger Tage, in die Taxifahrer involviert sind, kommen laut Mutterer eher selten vor. "Es passiert gelegentlich mal, aber dass es in einer Woche zweimal etwas geschieht, das ist der absolute Ausnahmefall", sagt der Sprecher.
Von einer Häufung der Vorfälle insgesamt mag auch Halil Konak nicht sprechen. "Ab und zu passiert so etwas", sagt er. Vor einigen Jahren sei er selbst einmal in eine gefährliche Situation geraten: "Das war eigentlich der selbe Fall wie jetzt: Ich hatte einige Fahrgäste dabei. Dann haben sie mir plötzlich zwei Schläge verpasst - aus dem Nichts." Ansonsten schätzt er die Lage nicht als beunruhigend ein. "Ich fahre euch gerne nach Hause. Ich liebe meinen Beruf", sagt er mit zitternder Stimme in dem Video, das mittlerweile mehr als 40 000 Mal angesehen wurde. Nach den beiden Auseinandersetzungen appelliert der Taxifahrer an die Vernunft aller Beteiligten: "Da hört der Spaß auf. Wir haben alle Familien. Wir müssen uns gegenseitig respektieren."
Konak deutet an, dass die Angriffe auf Konflikten zwischen türkisch- und russischstämmigen Hofern fußen könnten. Dass das ein grundlegendes Problem im Miteinander in Hof ist, findet Halil Konak nicht: "In unserer Firma arbeiten sowohl russisch- als auch türkischstämmige Fahrer. Wir verstehen uns alle sehr gut", sagt er. Das sei auch unter den Fahrern unterschiedlicher Taxi-Unternehmen nicht anders.
Der Meinung ist auch Marco Herrmann, Chef von Taxi Herrmann, einem Hofer Traditionsunternehmen in der Personenbeförderung: "Mein Ur-Opa hat das Taxi-Unternehmen 1928 gegründet. Die Zahl der Übergriffe ist doch ziemlich gering." In seinem Unternehmen seien Fahrer sowohl mit russischen als auch türkischen Wurzeln angestellt. "Wir haben ein super Arbeitsklima", sagt Marco Herrmann.