Harald Prokscha hatte Wittigs Äußerung in einem Brief gestreut und damit auch das Demokratie-Verständnis der Stadträtin infrage gestellt. Ähnliches tat er am Freitag erneut, nachdem sich auch Rainer Krauß, Sprecher der Stadt Hof, in die Online-Diskussion einmischte.
In einem langen Schreiben bat Krauß die Einzelhändler darum, die Petition nicht zu unterschreiben. Prokscha fragte daraufhin im Gespräch mit der Frankenpost: "Wie sieht es eigentlich mit Krauß' Demokratie-Verständnis aus?" Bürger aufzurufen, ihre Meinung nicht kundzutun, sei kein guter Stil.
Krauß bekräftigt in seinem Statement die Sicht der Stadt Hof. Demnach sei ein attraktiver Busbahnhof in unmittelbarer Nähe zur Hof-Galerie ein K.o-Kriterium für den luxemburgischen Investor gewesen: "Wäre der Busbahnhof an anderer Stelle, gäbe es realistisch betrachtet aktuell keinerlei Möglichkeit, den Schandfleck zu beseitigen." Bereits in den 1970er-Jahren, als der frühere Zentralkauf errichtet wurde, habe das Konzept nur mit einem Busbahnhof vor Ort funktioniert. Zwischen Politik, Bürgern, Handel und Investor herrsche "wohltuende Einigkeit" in Bezug auf die aktuellen Baupläne.
Den Gegnern geht es vorwiegend um alternative Möglichkeiten: "Wir wollen keine Unruhe, wir wollen, dass die Stadt sich nicht auf die erstbeste Lösung verlässt", sagt Harald Prokscha. Dies tue sie nicht, schreibt Rainer Krauß. Die von Prokscha vorgeschlagene Lösung eines Busbahnhofes über die Bismarckstraße hin zum Sonnenplatz bis zur Luitpoldstraße sei "aufgrund bestehender Enge schlicht nicht zu verwirklichen".
Prokscha reagiert darauf mit Unverständnis. Alles sei besser als die Friedrichstraße. Woher er seine bautechnischen Kenntnisse hat, konnte der Unterschriftensammler nicht sagen. Er folge seinem Gefühl - und dem der Geschäftsinhaber.