Das Ziel: "Nicht weniger spielen", bekundet Reinhardt Friese, "und nichts Provisorisches zulassen." Unbedingt gelte es den "Eindruck einer Klitsche oder Vagantenbühne" zu vermeiden. Die Planungen dazu laufen: "Wenn wir auch die Lösungen noch nicht kennen", wie Jean Petrahn zugibt. Nach Antworten verlangen Fragen wie: Welche Ausweichspielstätten eignen sich und stehen zur Verfügung? Wie groß sind sie: Was lässt sich dort zeigen, wie oft und in welchem Zeitraum? Für wie viele Zuschauer ist Platz, wie viel Catering für sie möglich? Nicht zuletzt: Gibt es genügend Toiletten? Die Suche nach angemessenen Aufführungsorten läuft auf Hochtouren, heißt es: "Aber wir haben noch mit niemandem verbindliche Gespräche geführt."
Die Werkstätten werden nicht weniger, sondern sogar mehr zu tun bekommen. Petrahn: "Bei den Mitarbeitern dort ist dann besonders viel Kreativität gefragt."
Im Spielplan für die Saison 2018/19 soll es keine Einschränkungen geben. Allerdings wird die Theaterleitung ihn ungewöhnlich kurzfristig zusammenstellen müssen. "Solange wir nicht sicher wissen, wo und wie wir unterkommen, hat es keinen Sinn, Stücktitel zu nennen oder Termine zu vereinbaren." Schon jetzt spekulierend über "ungelegte Eier
gackern" will keiner der Verantwortlichen.
Unter Zeitdruck wissen sich die Herren Friese, Petrahn und Nürmberger, doch für Hektik, sagt der Hausherr, bestehe kein Anlass. Weil sie mit Steuergeldern operieren, gelten ihnen "Sorgfalt, Fantasie und eine seriöse, für die Bevölkerung transparente Planung" als oberste Gebote. "Wir werden Wege finden, weiterhin gute Produktionen zu entwickeln", versprechen die Theaterleute, verschweigen dabei aber
nicht, dass "wir alle froh sein werden, wenn es vorbei ist". In gut einem Jahr geht es los.