Hof Theatertage auch in Klassenzimmern

Bei der Vorstellung des Programms der Bayerischen Theatertage (von links): Intendant Reinhardt Friese, Organisator Kristoffer Keudel, Thomas Schwarzer vom Landesverband des Deutschen Bühnenvereins und Bernd Plöger, Leiter des Jungen Theaters Hof. Foto: Kerstin Starke

Ein Schwerpunkt der 35. Bayerischen Theatertage in Hof wird das Kinder- und Jugendtheater sein. Die Gast-Bühnen treten auch in mehreren Schulen im Landkreis auf.

 
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Hof - Die Verantwortlichen der 35. Bayerischen Theatertage (BTT) beim Theater Hof nehmen viele Gelegenheiten wahr, auch Hof und die Region ins Festival einzubeziehen. Nicht nur, dass in der Innenstadt auf die BTT hingewiesen werden soll; es wird, wie Organisator Kristoffer Keudel bei der Programmvorstellung ankündigte, dank der Zusammenarbeit mit der Meinel-Brauerei auch zum ersten Mal ein eigenes BTT-Bier geben. Für die "Künstlercouch" sucht das Theater außerdem Gastgeber in Hof, die Mitarbeiter auswärtiger Bühnen für ein, zwei Nächte aufnehmen.

Darüber hinaus ist am Tag nach dem offiziellen Ende, also am 15. Mai, das Westböhmische Theater der Partnerstadt Eger zu Gast: Es zeigt das Stück "Cjech (Brandzeichen)" auf Tschechisch mit deutscher Simultanübersetzung.

Eine weitere Möglichkeit, die Region ins Festival vom 29. April bis zum 14. Mai einzubeziehen, bietet der Schwerpunkt Kinder- und Jugendtheater, der wohl noch bei keinen Theatertagen so umfangreich war, wie diesmal: Allein 17 Produktionen richten sich an ein junges Publikum. "Wir haben ein sehr reichhaltiges Programm in 22 Vorstellungen", freut sich Bernd Plöger, der Leiter des Jungen Theaters Hof. Und
da viele der Kinder- und Jugendstücke von Haus aus mobil und fürs Klassenzimmer geschrieben seien, "wollen wir damit auch in die Region hineinwirken". Das heißt, neben dem Studio und dem großen Haus des Theaters Hof werden die Kooperations-Schulen des Theaters -
die Realschule Naila, die Johann-Georg-August-Wirth-Realschule Hof, die Markgraf-Friedrich-Realschule Rehau und die Sophienschule Hof - zu Schauplätzen der Bayerischen Theatertage; aber auch die vom Schiller-Gymnasium Hof genutzte Jahnturnhalle, das Schülerwohnheim Rehau, die Geschwister-Scholl-Mittelschule Schwarzenbach an der Saale und die Eichendorffschule Hof erleben Produktionen von Gast-Theatern in ihren eigenen Räumen.

"Viele dieser Stücke für Kinder und Jugendliche haben durchaus politische Themen, das ist sehr beachtlich, denn sie geben den einen oder anderen Denkanstoß", lobt Plöger und nennt Produktionen wie "Rotkäppchen auf der Flucht" und "Du und ich und das Meer dazwischen", die das Thema Flüchtlinge kindgerecht behandelten.

Die jüngst öffentlich gewordenen altersbedingten Mängel in der Technik des Theaters Hof hätten keinen Einfluss auf das Festival, betonte Intendant Reinhardt Friese auf Nachfrage. "Die Produktionen, die zu den Bayerischen Theatertagen zu uns kommen, werden keinerlei Einschränkungen durch die Technik erfahren." Zu beachten hätten die Gast-Theater nur die Umstellungen, die auch sonst immer auftreten, wenn ein Theater auf einer fremden Bühne zu Gast ist.

Über das Thema Sanierung sprachen auch der kaufmännische Geschäftsführer des Theaters, Jean Petrahn, und der Vertreter des bayerischen Landesverbandes im Deutschen Bühnenverein, Thomas Schwarzer. Petrahn: "Wir wollten aus den Problemen anderer Theater lernen und nicht warten, bis die Technik streikt." Gerade das lobte Schwarzer: "Ich finde es toll, dass man in Hof die Sanierung jetzt angeht und nicht erst in 25 Jahren, wenn alles zusammenfällt wie anderswo. Das ist vorbildlich."

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Näheres zum Programm und Karten gibt es unter www.theater-hof.de .

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