Hof Viele Wege führen nach Töpen

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Die Kreuzung an der B 2 zur HO 2 bleibt noch bis zum Ende der Bauarbeiten - voraussichtlich am 9. Oktober - gesperrt. Damit will das Staatliche Bauamt weitere Schäden an den kleineren Straßen ringsum vermeiden. Foto: Giegold

Der Bürgermeister spricht von Chaos wegen der B 2-Sperrung, dem Bauamt in Bayreuth sind die Hände gebunden. Montag beginnt schon die nächste Sperrung bei Joditz.

 
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Töpen - "Viele Wege führen nach Rom" - dieses Sprichwort wandelt Töpens Bürgermeister Klaus Grünzner dieser Tage gerne ab: "Viele Wege führen nach Töpen." Seit dem 10. August ist die Bundesstraße 2 südlich von Töpen in Richtung Berg gesperrt. Bekanntlich baut das Staatliche Bauamt das kurze Stück in einer erzwungenen Schmalspur-Variante aus. Seitdem herrscht in und um Töpen Chaos. Findet Grünzner.

Autofahrer, die nach Töpen hinein möchten oder hindurch, sind momentan angehalten, entweder großräumig über die Autobahn die Sperrung bei Töpen zu umfahren oder von Hof aus über Brunnenthal, Joditz und Isaar in den Ort zu fahren. Doch diese offiziellen Umleitungen funktionieren nicht so, wie sie es sollten, beklagt das Gemeindeoberhaupt. "Jeder Weg, der nur irgendwie nach Töpen hineinführt, wird im Moment befahren", sagt Grünzner. Ob Wirtschaftsweg oder Flurbereinigungsweg, ob ausgebaute Straße oder ungewidmeter Weg - die Autofahrer suchten sich den einfachsten Weg, um die großräumigen Umfahrungen zu umgehen. Eine Straße ist besonders in Mitleidenschaft gezogen: die Verbindung von der HO 2 zur HO 1, von Hohendorf am Bauhof vorbei nach Töpen hinein. "Die Straße ist mittlerweile komplett durch", sagt der Bürgermeister. Die nur drei Meter schmale Straße sei überhaupt nicht für den vielen Verkehr, der im Moment hier rollt, ausgelegt. Durch den Begegnungsverkehr seien die Bankette komplett ausgefahren und der Straßengraben kaum mehr auszumachen. Für die Gemeinde Töpen ein unhaltbarer Zustand: "Wenn die Arbeiten an der B 2 fertiggestellt sind, werden wir an das Staatliche Bauamt herantreten und schauen, ob wir eine Einigung erzielen", sagt Grünzner und meint damit die Kosten für die Instandsetzung der Straße.

Bei der Behörde in Bayreuth mag man sich hierzu noch nicht festlegen. "Das müssen wir dann ausmachen", sagt Bauoberrat Rolf Menke auf Anfrage. Grundsätzlich sieht er die Situation so: Das Staatliche Bauamt hat alles getan, um eine groß- wie kleinräumige Umleitung einzurichten. Dass sich die Autofahrer nicht daran halten, daran tragen eben auch nur die Autofahrer die Schuld. "Die anderen Wege, die die Autofahrer nun nutzen, sind nicht ausgeschildert", sagt Rolf Menke. Wenn sich die Autofahrer nicht an offizielle Umleitungen halten, sei das nur schwerlich zu ändern. "Das könnte an sich nur die Polizei kontrollieren. Aber die hat auch Besseres zu tun, als die Umleitungsstrecken zu kontrollieren", sagt Menke. Dem stimmt Klaus Grünzner zu.

Gestern wurde die Kreuzung der B 2 oberhalb Töpens, wo die Straße aus Joditz über Isaar in die Bundesstraße mündet, für den Busverkehr freigegeben, sodass zumindest die Schüler auf normale Wege pünktlich in ihre Schulen gelangen. Die Freigabe für den restlichen Verkehr wird allerdings noch einen knappen Monat auf sich warten lassen. Die Fertigstellung der B 2 ist für den 9. Oktober angesetzt. Eigentlich war zu Beginn der Arbeiten angedacht, dass die Kreuzung der B 2 zur HO 2 schon gestern freigegeben werden sollte. Allerdings hat man sich jetzt doch dagegen entschieden. "Es hat sich leider gezeigt, dass besonders die Lkw-Fahrer auf fast keine Beschilderung achten und so jede mögliche und unmögliche Fahrmöglichkeit nutzen, um an ihr Ziel zu kommen", sagt Rolf Menke. Dabei würden viele Schäden verursacht, deren Verursacher sich nicht darum kümmern. Um dem vorzubeugen, bleibt die Kreuzung nun noch bis Ende der Bauarbeiten für alle Verkehrsteilnehmer außer Busse gesperrt.

Das bedeutet aus Klaus Grünzners Perspektive nicht nur, dass sich die Autofahrer jetzt noch für dreieinhalb Wochen ihren Weg nach Töpen hinein suchen werden, sondern auch die Überschneidung mit einer anderen Baustelle. Am Montag wird die Staatsstraße 2192 zwischen Brunnenthal und Joditz gesperrt, genau dort, wo viele Autofahrer fahren, um von Hof aus nach Töpen zu gelangen. Die Bauarbeiten zwischen der Einfahrt zur Firma Macher und dem Ortseingang nach Joditz sollen sechs Wochen dauern. Dann wird die Fahrbahn saniert, verstärkt und mit einer effektiveren Drainage versehen. Die Umleitung ist dann über Berg und Bruck ausgeschildert.

Klaus Grünzner sieht hier schon das nächste Problem am Horizont aufziehen. Denn die beiden Baustellen bei Töpen und jene bei Joditz überschneiden sich wohl drei Wochen lang. Heißt: Wer aus Hof nach Töpen möchte, muss entweder über Feilitzsch und Münchenreuth fahren oder den langen Weg über die B 173 und dann die Staatsstraße 2692 nach Bruck nehmen, um hier über Joditz nach Töpen zu gelangen.

Der Töpener Bürgermeister glaubt indes nicht daran, dass die Autofahrer sich auch wirklich an die offiziellen Umfahrungen halten werden. "Die Autofahrer werden sich den kürzesten Weg suchen oder eben den Weg, der die wenigste Zeit kostet", sagt Klaus Grünzner.

Das müssen wir dann ausmachen.

Rolf Menke, Staatliches Bauamt

Wir werden wegen der kaputten Straße an das Bauamt herantreten.

Bürgermeister Klaus Grünzner

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