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Länderspiegel Arbeit für die Zukunft des ländlichen Raums

Finanz- und Heimatminister Markus Söder, Gesundheitsministerin Melanie Huml und Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz (von links) gaben am Freitag in Kronach den Startschuss für das Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken (www.demographie-oberfranken.de) . Foto: Braunschmidt

Der demografische Wandel trifft Oberfranken mit voller Wucht. Mit einem Handlungskonzept soll gegengesteuert werden.

 
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Kronach - Die demografische Entwicklung ist ein zentrales Thema, dem sich der Regionalmarketingverein Kronach Creativ seit Langem widmet. Über die dabei gesammelten Erfahrungen berichtete Vorsitzender Rainer Kober bei der Einweihung des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken am Freitag in Kronach (siehe Seite 1).

Die neue Einrichtung soll Konzepte und Projekte erarbeiten, um die Zukunft des ländlichen Raumes in ganz Bayern positiv zu entwickeln. Dabei geht es darum, Regionen wie Oberfranken so attraktiv zu gestalten, dass Menschen hier gerne leben, anstatt ihr Glück in Ballungszentren wie München zu suchen. Mit dem Zentrum, das der Freistaat mit 1,3 Millionen Euro fördert, verfolge die Staatsregierung das Ziel, die Entwicklung in Großstädten "etwas zu entschleunigen und in ländlichen Räumen zu beschleunigen", sagte Finanz- und Heimatminister Markus Söder. Das Demographie-Kompetenzzentrum greift dabei auf die Grundlagenarbeit von Kronach Creativ zurück.

Dessen Vorsitzender Rainer Kober erläuterte, dass Maßnahmen der Städtebauförderung und Dorferneuerung "unheimlich wirkungsvoll sind", um Menschen zu motivieren, ihrer Heimat nicht den Rücken zu kehren. Dazu gehöre vor allem die Schaffung zeitgemäßer Wohnungen für alle Generationen.

Besonders in kleineren Städten und Gemeinden habe man beobachtet, dass viele Bürger bereit seien, mitzuhelfen, die Attraktivität ihres direkten Umfelds zu steigern. Das Spektrum reiche vom Event "Kronach leuchtet" bis zum Tropenhaus "Klein-Eden" in Tettau. Bemerkenswert sei, dass drei Viertel der Projekte im Landkreis Kronach, einen Beitrag zur Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels zu leisten, von Privatleuten initiiert worden seien. Kober: "Die Aktivierung von Selbsthilfekräften ist ein wichtiger Hebel, um die Herausforderungen zu meistern, vor die uns die Demografie stellt."

Voraussetzung sei, dass Bürgermeister und Gemeinderäte klare Zielvorstellungen vorgeben. "Wenn nicht klar ist, wohin die Reise geht, dann kann ich auch keine bürgerschaftliche Initiative erwarten", betonte der Vorsitzende von Kronach Creativ. Entwicklungsprozesse benötigten Führung und Management, wie dies in Unternehmen gang und gäbe sei, nicht aber in Kommunen, wie die Erfahrungen des Regionalmarketingvereins belegten. Wichtig sei zudem Transparenz. Kober: "Erfolgreiche Gemeindeentwicklung muss man sichtbar machen."

Darauf wird das Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken in Kronach aufbauen, das von der Initiative Oberfranken offensiv getragen wird. Dessen Vorsitzende, Gesundheitsministerin Melanie Huml, sagte, die Einrichtung sei ein wichtiges Signal für Oberfranken. Von hier würden "starke innovative Impulse ausgehen", um den ländlichen Raum in ganz Bayern zu stärken. Das neue Zentrum habe den Schwerpunkt, aufzuzeigen, wie sich die Daseinsvorsorge sowie die Lebens- und Wohnqualität außerhalb von Ballungszentren sichern und ausbauen lassen. Melanie Huml: "Wir wollen hier einen großen Aufschlag machen." Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sattelte noch einen auf: "Als Oberfranken wollen wir den anderen zeigen, wo der Hammer hängt."

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