Länderspiegel Casino im Minus

Jürgen Umlauft
Bayernweite stehen die Spielbanken im Plus, in Bad Steben dagegen beträgt das Defizit derzeit noch knapp zwei Millionen Euro. Quelle: Unbekannt

Während die Spielbank in Bad Steben weiter rote Zahlen schreibt, lockt die Therme viele Gäste an. Die Staatsregierung glaubt an eine Trendwende.

 
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München - Die bayerischen Spielbanken machen wieder Gewinne. Nach vorläufigen Zahlen aus dem Finanzministerium betrug 2016 der Jahresüberschuss der neun staatlichen Casinos 138 000 Euro. Grund dafür sind aber in erster Linie Einsparungen beim Betrieb, denn die Besucher ließen nur 64,6 Millionen Euro in den Häusern - gut vier Millionen weniger als 2015. In den Jahren davor verbuchten die Casinos jeweils rote Zahlen im siebenstelligen Bereich, die teilweise aus Steuermitteln ausgeglichen werden mussten.

Allerdings verlief die Entwicklung der einzelnen Spielbanken unterschiedlich. So fuhr das Casino in Bad Steben erneut einen Fehlbetrag von knapp zwei Millionen Euro ein und lag damit auf dem Niveau der Vorjahre. Der Bruttospielertrag brach um gut ein Viertel auf 1,97 Millionen Euro ein. Schwarze Zahlen lieferten nur die Spielbanken Bad Wiessee, Garmisch und Feuchtwangen. Sie glichen mit ihren Gewinnen die Verluste der anderen Häuser aus.

Trotz der regional unterschiedlichen Entwicklung sei die Schließung einzelner Spielbanken "kein Thema", betonte Finanzstaatssekretär Albert Füracker bei der Vorstellung des staatlichen Beteiligungsberichts im Haushaltsausschuss des Landtags. Er betrachte die staatlichen Casinos als Einheit, in der die Starken die Schwachen stützen. Für die Regionen seien die Spielbanken ein maßgeblicher Faktor für den Tourismus sowie mit aktuell 613 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber.

Nach Fürackers Einschätzung haben die staatlichen Casinos nach der erfolgten Restrukturierung mit Personalabbau und Neuerungen bei den Spielangeboten "die schwierigen Jahre hinter sich". Dass es nicht noch besser laufe, liege an den Rahmenbedingungen, die von der Konkurrenz privater Spielhallen und aus dem Internet geprägt sei. Er sehe aber "Anzeichen für eine langfristige Stabilisierung". "Es spricht viel dafür, dass sich die Spielbanken künftig wieder selbst tragen", sagte Füracker. Im laufenden Doppelhaushalt seien keine Zuschüsse des Freistaats eingeplant. Wie Füracker mitteilte, war der Freistaat Ende 2016 an 68 Unternehmen mit 33 500 Beschäftigten beteiligt. Abgegeben wurde im Verlauf des vergangenen Jahres die Beteiligung an der Amberger Luitpoldhütte, neu im Portfolio ist seit Mitte Januar die "Selb 2023 gGmbH". Sie dient der Vorbereitung der bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen 2023. 90 Prozent der Anteile hält der Freistaat, zehn Prozent die Stadt Selb. Positiv entwickelt sich laut Beteiligungsbericht das Staatsbad in Bad Steben. Demnach stiegen im ersten Halbjahr 2016 die Gästezahlen weiter leicht an und verbuchgen ein Plus von 7,7 Prozent. Ein Treiber der Entwicklung ist demnach die gut angenommene Therme Bad Steben.

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