In einem Aspekt rückt die Hofer Führungsetage allerdings vom Stadionsprecher ab, der auch in der Vergangenheit bereits für einige Diskussionen und Geldstrafen wegen kontroverser Durchsagen gesorgt hatte: "Diese Frage war mit dem Präsidium der SpVgg Bayern Hof nicht abgestimmt. Sie war deplatziert", nimmt ihn Hofs Präsident Reiner Denzler nicht in Schutz. "Der Trainer ist definitiv der falsche Ansprechpartner. Er hätte sie besser dem Präsidenten stellen können."
Wie so oft ist das Ganze wohl eine Frage der Wahrnehmung: Was für den einen Kaltschnäuzigkeit ist, empfindet der andere als Respektlosigkeit. Hermann Schiller ergriff im Anschluss an die Diskussion noch einmal das Wort - und geigte dem Hofer Stadionsprecher noch einmal die Meinung. "Ich habe ihm gesagt, dass in die Pressekonferenz nur Fragen gehören, die das Spiel betreffen. Stellen Sie sich mal vor, man würde Carlo Ancelotti auf einer Pressekonferenz nach einem Bayern-Spiel nach der Fifa fragen. Der lacht Sie doch aus", sagt er.
Dass er mit seinem Empfinden nicht ganz falsch liegen kann, bestätigt auch Christian Stöhr, der als vierter Offizieller vom Verband die Partie begleitete - und mit bei der Pressekonferenz war. "Das war schon unter aller Kanone", sagt er. Der BFV-Offizielle habe allerdings darauf verzichtet, dem Verband eine Meldung zu der Auseinandersetzung beim Gespräch in der "Kerng" zu machen. Da auch das Schiedsrichter-Gespann nicht anwesend war, erwartet die SpVgg Bayern Hof wohl keine Konsequenzen.
Auch aus Illertissen sind schließlich versöhnlichere Worte zu hören, nachdem das Team mit einer Portion Verärgerung die Grüne Au verlassen hatte. "Wir haben im Bus noch einmal kurz darüber diskutiert", bestätigt Hermann Schiller. Für den Augenblick sei alles für den FVI sehr ärgerlich gewesen. Doch der Ärger habe sich bereits wieder gelegt. "Für uns ist das Ganze abgehakt." Eine Entschuldigung habe der Verein allerdings aus Hof noch nicht erhalten. "Ich bin jetzt auch nicht in der Position, kluge Ratschläge zu erteilen", stellt Schiller zumindest keine klare Forderung nach einer Entschuldigung auf. Reiner Denzler und sein Präsidiumskollege Norbert Ritter gehen unterdessen davon aus, dass sie auf das Thema nochmals angesprochen werden - kurioserweise auf der Veranstaltung, die den Anlass für den Trouble gab. Denn am Montagabend waren auch die Hofer in Ingolstadt bei der Diskussionsrunde mit dem BFV-Präsidenten vertreten. "Ich gehe davon aus, dass wir uns über den Weg laufen und das Thema uns aufgedrängt wird", sagt Ritter.