Bayern Hof Schon wieder ganz unten

Lukas Komberec (Mitte) erzielte sein erstes Pflichtspieltor für die SpVgg Bayern Hof. Sein 1:0 reichte aber nicht für den Sieg. Die Würzburger Übermacht - in diesem Fall Dennis Schmitt (links) und Ioannis Kiakos war einfach zu groß. Foto: Heiko Becker

Die Krise der SpVgg Bayern Hof setzt sich fort: In der Fußball-Bayernliga vergibt das Team sogar eine 2:0-Führung. Am Dienstag kommt es zu einem Krisen-Gipfel in Amberg.

 
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Würzburger Kickers II: Humpenröder - Seifert, Koller, Peci (90. Jeni), Wagner, Schmitt, Lotzen, Hartleb (85. Häuser), Reinhart, Kiakos, Langhans.

SpVgg Bayern Hof: Schulz - Vogel, Komberec (72. McLemore), Jenne, Seiter, Schraps, Knoll, Dartsch, Feulner, Strößner (90. Oxenfart), Petracek.

Schiedsrichter: Wenzlik (Velden) - Zuschauer: 100. - Tore: 14. Min. Komberec 0:1, 33. Min. Petracek 0:2, 35. Min. Peci 1:2, 41. Min. Schmitt (Foulelfmeter) 2:2, 88. Min. Häuser 3:2.

Wenn es nur nicht so bitter wäre, könnte man fast sagen: Bei Bayern Hof nichts Neues. Denn erneut endete ein Liga-Spiel für die SpVgg mit demselben Muster. Das Spiel der Hofer war streckenweise gar nicht so übel. Trotzdem sitzen die Hofer Spieler nach dem Abpfiff bedröppelt auf dem Rasen, während der Gegner feiert.

Dass sich dieses aus der Regionalliga bekannte Bild nun auch in der Bayernliga fortsetzt, lässt die Alarmglocken in Hof schrillen. Denn auf den katastrophalen Auftritt gegen Gebenbach (0:3) folgte am Samstagnachmittag in Würzburg der nächste Nackenschlag. Bei der Drittliga-Reserve der Würzburger Kickers unterlagen die Hofer mit 2:3. Einen viel schlimmeren Spielverlauf hätte die Begegnung dabei für den angeschlagenen Boxer von der Grünen Au kaum nehmen können.

Denn genau das, was Vereinsführung und Trainer vom Team nach der Auftaktklatsche erwarteten, trat zunächst ein: Hof kam ordentlich in die Partie - und zeigte dann auch die nötige Kaltschnäuzigkeit. Gleich der erste Angriff endete mit dem Führungstreffer: Lukas Komberec musste nur noch den Fuß hinhalten, nachdem Tomas Petracek zuvor geflankt hatte. Nicht einmal eine Viertelstunde war gespielt - und man spürte förmlich, dass den Hofern doch ein paar Steine von den Herzen fielen. Die Führung beflügelte. Vor allem Petracek: Der Sturm-Neuzugang legte sich zehn Minuten vor der Pause den Ball im Strafraum zurecht, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und machte es nach seiner Vorbereitung zum 1:0 diesmal selbst. Das 2:0 klang nach einer beruhigenden Führung.

Doch sie war trügerisch. Zwar machte es den Eindruck, dass die Hofer die Partie gegen harmlose Gastgeber im Griff hatten. Allerdings fehlt den Bayern im Moment noch die Stabilität, um auch diese optimale Ausgangslage in Punkte umzumünzen. Viel schlimmer, als das, was nach dem 2:0 folgte, hätte es kaum kommen können. Statt sich ein paar Minuten auf dem Zwei-Tore-Vorsprung ausruhen zu können, folgte die kalte Dusche. Postwendend fiel der Anschlusstreffer. Peci verwandelte in Torjäger-Manier eine Kiakos-Flanke zum 1:2. Der Gegentreffer war wohl ein Knackpunkt. Unsicherheit schlich sich in die Hofer Elf wieder ein. Panik machte sich breit, dass das Erarbeitete wieder verloren gehen könnte. Und so kam es auch, bereits vor der Pause. Bayern-Keeper Schulz holte Peci im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schmitt souverän zum Ausgleich - unmittelbar vor Ablauf der regulären Spielzeit der ersten Hälfte.

Wer weiß, was passiert wäre, wenn Hof die Führung gegen immer stärker werdende Würzburger in die Pause gerettet hätte. Vielleicht hätte sich das Team von Trainer Miloslav Janovsky nochmals aufrichten können und an den guten Beginn in der ersten Hälfte anknüpfen können. Doch es kam anders: War die Anfangsphase des zweiten Abschnitts noch ausgeglichen, neigte sich das Spiel immer weiter zugunsten der Kickers. Die Rothosen wurden immer stärker: Spielerisch, aber auch kämpferisch legten sie im Vergleich zur ersten Hälfte eine ordentliche Schippe drauf. Hof kämpfte auch, doch das Unheil bahnte sich an. Mit mehr Glück als Geschick verhinderten die Gäste den Rückstand. Lotzen traf beispielsweise nur den Pfosten (61.), sein Lupfer ging knapp drüber (83.). Die Hofer Hoffnung fokussierte sich darauf, doch noch irgendwie das Unentschieden über die Zeit zu retten oder einen überraschenden Knock-out zu setzen. Doch dafür blieben die Offensivbemühungen zu ungenau.

Und so kam es, wie es kommen musste: Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit schlug Häuser für Würzburg zu - wenn auch mit einer Portion Glück. Nach einem Eckball von Kiakos traf Lotzen den Ball nicht richtig. Doch Häuser stand goldrichtig und traf zum verdienten 3:2.

Nach der insgesamt nicht völlig unverdienten Niederlage bei den Kickers stehen die Hofer nun mächtig unter Zugzwang. Bereits am Dienstag, 18.30 Uhr, kommt es in Amberg zum Krisen-Duell. Dann muss der Regionalliga-Absteiger beim FC Amberg unbedingt gewinnen, um nicht noch weiter in der Tabelle abzurutschen.

Immerhin: Den Ambergern geht es nicht anders. Sie haben ebenfalls ihre beiden ersten Bayernliga-Spiele verloren. red

FC Würzburger Kickers II - SpVgg Bayern Hof

3:2

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