VER Selb Die deutsch-holländische Party geht weiter

In der Playoff-Viertelfinalserie zwischen dem VER Selb und den Tilburg Trappers steigt schon am heutigen Dienstag Spiel drei. Die Wölfe wollen wieder vorlegen.

 
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Den Sonntags-Ausflug nach Tilburg werden Selber Fans und Verantwortliche wohl so schnell nicht vergessen. "Wahnsinn, was da abgeht", sagte VER-Vorsitzender Jürgen Golly, der gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Thomas Manzei im mit gut 250 Personen gefüllten VIP-Raum der Holländer stand. Dort, wo kurz nach dem Spiel die beiden Trainer Henry Thom (Selb) und Bohuslav Subr (Tilburg) ihre Statements zum 4:2-Sieg der Trappers abgegeben hatten, sorgte ein Sänger mit alten Schlagern für beste Unterhaltung. Für die Selber Fans - und später auch für Golly und Manzei -, die eine Übernachtung in Holland gebucht hatten, ging die deutsch-holländische Party ein Stockwerk tiefer mit Discomusik, Bier und gegrillten Bratwürsten oder Steaks weiter. Bemerkenswert: Vor, während und nach dem Spiel war nicht ein Polizist rund um das schmucke Eissportzentrum zu sehen.

Sportlich lief das Eishockeyfest in Tilburg für die Wölfe und ihre 240 mitgereisten Anhänger dagegen nicht wie gewünscht. Zwei Drittel lang hielten sich die Selber in der ungemein warmen Halle zu sehr zurück, vergaben ihre dennoch vorhandenen guten Möglichkeiten, und gerieten gegen keineswegs übermächtige Hausherren mit 0:3 in Rückstand. Erst im Schlussdrittel besannen sich die Thom-Schützlinge auf ihre wahren Stärken und hätten sich fast noch in die Verlängerung gerettet. Die letzten 20 Minuten gaben auf jeden Fall Anlass zur Hoffnung. "Unsere Mannschaft hat gesehen, dass sie auch in Tilburg bestehen kann", sagte Jürgen Golly mit Blick auf den kommenden Donnerstag, wenn erneut die weite Reise nach Holland ansteht.

Zunächst aber treffen die beiden Mannschaften schon am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) zu Spiel drei in der Netzsch-Arena wieder aufeinander. Dort, wo die Wölfe schon am Freitag den Trappers den Zahn gezogen hatten. Und auch für das heutige Duell strahlt Golly große Zuversicht aus. "Wir gewinnen unsere Heimspiele." Und das würde genügen für den Einzug ins Halbfinale, denn ein mögliches fünftes und entscheidendes Spiel würde erneut in Selb (Sonntag, 18 Uhr) stattfinden.

Auffällig in den beiden bisherigen Begegnungen war, dass die Wölfe spielerisch doch deutliche Vorteile haben, gegenüber den meist groß gewachsenen, physisch starken Holländern. Und wenn Ondruschka & Co. - wie schon am Freitag - körperlich dagegenhalten, ist ihnen mit Unterstützung der eigenen Anhänger durchaus der zweite Sieg zuzutrauen. Apropos Anhänger: Den 240, die sich am Wochenende auf die Reise nach Tilburg gemacht hatten, zollte Trainer Thom seinen höchsten Respekt. "Nach gut zehn Stunden Busfahrt noch eine solche Stimmung zu verbreiten, ist schon stark." Weniger zufrieden war der Selber Coach am Sonntag mit einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Elvis Melia (Neuss), der von zwei holländischen Linesmen assistiert wurde. Was nach dem Spiel aber schnell vergessen war. "Wir Trainer sind halt nie so ganz zufrieden mit den Schiedsrichtern", lachte Thom. Und sein holländischer Kollege Subr nickte dazu.

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