Hof Bühne frei für ein neues Wahrzeichen

Feierten am Freitag die Einweihung des markanten Neubaus des Justizgebäudes (von links): Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, Christine Künzel, die Präsidentin des Landgerichts Hof, Dr. Karl Döhler, Landrat des Landkreises Wunsiedel, Justizminister Winfried Bausback, Stephanie Kreisel, Bauoberrätin am staatlichen Bauamt, Landtragsabgeordneter Alexander König und Dr. Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof. Foto: Julia Ertel

Zahlreiche Ehrengäste haben das Justizgebäude eingeweiht. Minister Bausback bekräftigt, dass der Komplex erweitert wird. Auf ein Datum will er sich nicht festlegen.

 
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Hof - Sieben Jahre hat der Umbau des Hofer Justizgebäudes gedauert, rund 30 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Es gab Ärger mit den Firmen, Verzögerungen und Mängel am Bau. Nun aber ist der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Anstelle des maroden Hochhauses aus den Sechzigern ziert den Berliner Platz ein modernes, siebenstöckiges Gebäude. "Es hat Potenzial, das neue Wahrzeichen Hofs zu werden", sagte Bayerns Justizminister Winfried Bausback bei der feierlichen Einweihung im Foyer des Gebäudes am Freitag. Mit dabei waren unter anderem Vertreter der Politik, der Regierung von Oberfranken, der Oberlandesgerichte, der Polizei und des Staatlichen Bauamts Bayreuth.

Bausback versprach, dass es "in wenigen Jahren" mit der Erweiterung des Justizstandorts weitergehen werde. Auf einen Zeitpunkt des Baubeginns wollte er sich aber nicht festlegen: "Der dritte und letzte Bauabschnitt - die Erneuerung der Sitzungssäle und die Sanierung des Schwurgerichtssaals und des Foyers - kommt sicher. Sobald wie möglich." Er werde sich in den Haushaltsverhandlungen dafür einsetzen.

Die Planungen für den dritten Bauabschnitt haben bereits vor zwei Jahren begonnen. Für diesen Gebäudeteil wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Anstelle des Flachbaus sollte ein Gebäude mit Obergeschoss mit zusätzlichen Verhandlungs- und Büroräumen entstehen, der Schwurgerichtssaal und der Eingangsbereich sollten energetisch saniert werden. Für Anfang 2017 war der Beginn der Bauarbeiten geplant, kosten sollte das Ganze 30 Millionen Euro. Der dritte Bauabschnitt sollte nahtlos an die ersten beiden anknüpfen. Daraus wird nun aber nichts: Der Weiterbau ist wegen anderer Bauvorhaben zurückgestellt.

Während der siebenjährigen Bauphase hat die Hofer Justiz mehr Aufgaben bekommen und dafür das Personal aufgestockt. Weil sich aber die angekündigte Erweiterung verzögerte, mussten einige Teile der Hofer Justiz in externe Büroräume ausgelagert werden. Die Vorwürfe, das Gebäude sei nun zu klein, wies Bausback zurück. "Das Ende ist nicht erreicht." Die neuen Aufgaben der Hofer Justiz und die größere Zahl an Mitarbeitern beziehe man in die weiteren Planungen ein.

Rund 30 Millionen Euro hat der Freistaat bereits in den Standort Hof investiert. "Das ist ein starkes Signal für ganz Oberfranken", betonte der Minister. Damit sei eines der modernsten Gebäude entstanden, die die bayerische Justiz zu bieten hat. Die Investition sei dringend notwendig gewesen, um die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern und alle Teile der Justiz - Staatsanwaltschaft, Amtsgericht, Landgericht und das Zentrale Vollstreckungsgericht - an einem Ort zu bündeln. Aber auch die Besucher sollen nicht das Gefühl haben, in eine muffige Behörde geraten zu sein. "Ein Justizgebäude muss eine bür-gerfreundliche Atmosphäre haben."

Mit dem Neubau habe man ein Zwischenergebnis erreicht, sagte die Landgerichtspräsidentin Christine Künzel. "Die Fortführung der Baumaßnahme sollte aber nicht zu lange auf sich warten lassen. Dafür werde ich mich auch intensiv einsetzen." Sie bleibe optimistisch.

Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner erinnerte daran, dass die Hofer Justiz eine lange Tradition hat: "Das Landgericht gibt es seit 150 Jahren." Die Grundsteinlegung im Jahr 2010 sei ihm auch deshalb ganz besonders im Gedächtnis geblieben, weil sie mit der Grundsteinlegung für die Freiheitshalle zusammengefallen sei.

Mit Verweis auf die Baustelle in der Jahnstraße vor dem Gerichtsgebäude sagte Fichtner: "Wo gebaut wird, entsteht Zukunft. Wenn ich mir die Baustellen in Hof ansehe, wird mir um die Zukunft nicht bange."

Als "einmalig" beschrieb Stephanie Kreisel, Bauoberrätin am staatlichen Bauamt, das Projekt. Im Vordergrund der Maßnahme habe die Schaffung von optimalen Arbeitsbedingungen und modernen Arbeitsplätzen gestanden. Das "auffällige Kleid" des Gebäudes in Ocker- und Grüntönen erfülle mehrere Funktionen: Die Metallplatten dienten dem Sonnen- und Wärmeschutz. Außerdem profitierten die Mitarbeiter von Schallisolierungen und automatischer Nachtabkühlung.

Der evangelische Pfarrer Dr. Matthias Westerhof und sein katholischer Kollege Hans-Jürgen Wiedow segneten gemeinsam das neue Gebäude und "die Menschen, die hier ein- und ausgehen".

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