"Gerade finanzschwächere Kommunen haben dadurch die Möglichkeit, oft langjährige und das Ortsbild störende Leerstände zu beseitigen", sagte Landrat Dr. Bär. Alle 27 Gemeinden im Landkreis Hof hätten vergangenes Jahr Maßnahmen im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern über die Städtebauförderung oder über die Dorferneuerung angemeldet. "Das zeigt, der Bedarf ist riesig", stellte der Landrat fest.
Wie segensreich die Förderoffensive bereits wirkt, davon berichteten zwei Gemeindeoberhäupter. "Wir sind einfach nur glücklich über das Programm", sagte der Schauensteiner Bürgermeister Peter Geiser. Jetzt könne man das berühmt-berüchtigte "Blaue Haus" in der Hochstraße 2 endlich abreißen und damit eine Engstelle beseitigen. Die Kostenschätzung von 100 000 Euro umfasse nicht nur den Abriss selbst, sondern auch anschließende Baumaßnahmen, zum Beispiel am Gehsteig.
In Berg hat man die Beseitigung zweier ortsbildprägender Leerstände bereits hinter sich. "Wir hören generationenübergreifend, wie toll unser generalsaniertes Rathaus jetzt zur Geltung kommt", erzählte Bürgermeisterin Patricia Rubner. "Aus eigener Kraft wären wir dazu nicht in der Lage gewesen." Der Abriss der beiden maroden Häuser sei ein Meilenstein.
Seinen Dank für diese bereits jetzt sichtbaren Erfolge richtete Landtagsabgeordneter Alexander König direkt an Ministerpräsident Horst Seehofer: "Er hat das ermöglicht, und er freut sich auch am allermeisten. Denn es handelt sich um das bestangenommene Förderprogramm, das es je gegeben hat." Hundertfach werde Zufriedenheit geschaffen, indem sichtbar und wesentlich etwas verändert werde. Der designierte Ministerpräsident Markus Söder denke bereits darüber nach, das Programm auf andere Teile Bayerns auszudehnen.
Als Programm, das punktgenau auf Nordostoberfranken passt, lobte Landtagsabgeordneter Klaus Adelt die Förderoffensive: "Und das ist auch gut so, denn bei uns brennt es am meisten." Das Beispiel Berg zeige, dass der beste Denkmalschutz nichts nutze, wenn ein Haus von der Bausubstanz her kaputt sei. Und: "Der bisherige Maßnahmenkatalog ist sicher noch nicht das Ende."
Dass auch private Hausbesitzer davon profitieren können, darauf wies Landrat Dr. Oliver Bär abschließend noch hin: "Das Programm richtet sich zwar an die Kommunen, aber Eigentümer können sich dort erkundigen, ob ihre Immobilie in einem ausgewiesenen Gebiet liegt." Insgesamt gelte: "Es sind jetzt kommunale Förderprogramme möglich, die es früher so nicht gab."