Nachdem er vor fünf Jahren bereits das zweitbeste Erststimmen-Ergebnis aller SPD-Kandidaten erzielt hatte, krönte sich Adelt diesmal also zum Erststimmen-König seiner kriselnden Partei. Ein König ohne Krone gewissermaßen und doch ein Titel, der in Hinblick auf die Zukunft Adelts nicht zu unterschätzen ist. An der Meinung des in München als fleißigen und ehrlichen Abgeordneten geschätzten, zuweilen aber auch als etwas bieder und provinziell wahrgenommenen Oberfranken, kommt in der am Boden liegenden bayerischen SPD nun erst recht keiner vorbei. Das ist ihm selbst klar. "Ich werde meine Interessen sicher noch deutlicher machen", erklärte er gestern ungewohnt selbstbewusst. Erwächst aus dem guten persönlichen Resultat gleichzeitig der Anspruch auf ein Führungsamt? Während aus seinem Umfeld zu hören ist, dass er sich einen Posten als Stellvertreter des Fraktionschefs vorstellen könnte, hält Adelt sich bedeckt. Sicher sei nur eines: "Meinen Einsatz für und in unserer Region werde ich wegen eines Amtes in München niemals aufgeben."