Der 49-Jährige plädierte dafür, häufiger das "langsame Denken" zu aktivieren. Den Begriff hat der Wirtschafts-Nobelpreisträger Daniel Kahneman geprägt. Der israelisch-amerikanische Wissenschaftler hat in der menschlichen Psyche zwei Kategorien ausgemacht: das schnelle, instinktive und emotionale System 1, das quasi automatisch funktioniert. Und das langsame, durchdringende und hinterfragende System 2. Dieses tiefere Denken bedeutet aus Sicht von Berndt, "dass ich Herr meiner Handlungen bin".
Als "Königsdisziplin" bezeichnete der Redner die Fähigkeit, etwas zu unterlassen: ständig zu werten. Oft seien unsere Urteile über andere Menschen viel zu schnell und deshalb lägen wir häufig daneben. Zum "langsamen Denken" gehört es ihm zufolge auch, sich die Sinnfrage zu stellen - sowohl als Privatperson als auch als Unternehmen. "Überlegen Sie, wofür Sie stehen wollen. Was ist Ihr Beitrag für die Gesellschaft?"
Der auf Online-Handel spezialisierte Würzburger Professor Mario Fischer beklagte eine schlechte Kommunikation von Unternehmen mit Kunden. Zum einen seien viele Internetseiten bestenfalls halbprofessionell entwickelt. Zum anderen seien sie auch inhaltlich schlecht gepflegt. Auf ihren Homepages informieren viele Firmen lieber über sich und ihre "tollen Geschäftsberichte", statt auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen, bemängelte Fischer. Der Buchautor gilt als einer der Top-Experten in der E-Commerce-Forschung. "Wir, wir, wir" - laute die Botschaft. Dabei müsse man die Senderperspektive verlassen. Es gehe darum, auf Suchmaschinen ausgerichtet und damit näher am Kunden zu sein.