Stadtsteinach Nach der Sanierung öffnen sich die Türen für die Bürger

Klaus Klaschka
An der Sanierung des Turbinenhauses (rechts) und einem Teil des Hauptgebäudes der historischen Partheimühle wird sich die Stadt Stadtsteinach beteiligen. Damit wird dieser Teil der Partheimühle 25 Jahre und länger dann auch öffentlich zugänglich und genutzt werden. Foto: Klaus Klaschka

Baudenkmal und Mehlproduzent in einem: Die Partheimühle in Stadtsteinach wird generalsaniert. Mit im Boot sind auch Stadt und Landkreis.

 
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Stadtsteinach - Die altehrwürdige Partheimühle in Stadtsteinach wird im Zuge der anstehenden Sanierung zu einem großen Teil öffentlich zugänglich werden. Dafür gab der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend grünes Licht.

Die Mühle am Dammweg und am Rand des Stadtsteinacher Stadtparks wurde schon um 1350 Pletzmul, um 1500 Beytzmule und um 1600 Plaitzmull genannt. Zwei Wasserräder trieben zwei steinerne Mahlgänge an, ein drittes Wasserrad bediente die Schneidmühle.

Um 1775 errichtete ein Adam Pültz das heute denkmalgeschützte Walmdachgebäude, das mittlerweile dringend sanierungsbedürftig ist. Seinen Namen erhielt es im Jahr 1806, als ein Eduard Partheymüller aus der Kienmühle in Altenkunstadt in die Mühle eingeheiratet hatte. Die Mühle arbeitet heute noch in einem Teil des Hauptgebäudes; der Rest ist derzeit ungenutzt. Mehl aus der Patheimühle wird in den Regionalabteilungen von Supermärkten und an Bäckereien vertrieben. Das Geschäft führt führt mittlerweile in der 18. Generation Dirk Partheimüller.

Auf 1,7 Millionen Euro werden die Sanierungskosten für die gesamte Anlage geschätzt, für die nun ein Finanzierungskonzept vorliegt. Dieses stellten auf Einladung von Bürgermeister Roland Wolfrum Landrat Klaus Peter Söllner und Klaus Bodenschlägel, Projektmanager im Landratsamt, in der Sitzung vor. Dabei stellte Landrat Söllner die Bedeutung der immer noch arbeitenden Mühle im Landkreis, insbesondere auch in der Genussregion Oberfranken, als "herausragendes Wirtschafts- und Kulturdenkmal" dar und betonte, dass öffentliche Mittel nur für die Sanierung derjenigen Gebäudeteile vorgesehen wären, die nicht der Produktion dienen. Die Kosten für die Instandhaltung der produzierenden Mühlenanlage und -gebäude träfen ausschließlich den Müller.

Für die Finanzierung des übrigen Gebäudes habe man laut Klaus Bodenschlägel Mittel aus der Denkmalpflege und dem Entschädigungsfond (jeweils 400 000 Euro) und von der Oberfrankenstiftung (200 000 Euro) "im Boot". Außerdem könnte sich die Stadt Stadtsteinach mit der Sanierung des unmittelbar am Stadtpark gelegenen Turbinenhauses und im Hauptgebäude des Raums mit einer historischen Stuckdecke, WC und Garderobe beteiligen. Dafür bekäme die Stadt das ansonsten kostenlose Nutzungsrecht für diese Gebäudeteile übertragen - zunächst für 25 Jahre, laut Dirk Partheimüller aber auch für länger.

Auf 452 000 Euro sind die Sanierungskosten für den städtischen Teil zunächst geschätzt, die als Leerstandsbeseitigung über die Förderinitiative Nordostbayern zu 90 Prozent bezuschussungsfähig wären. Die Stadt müsste dann einschließlich Einbauten zu eigenen Zwecken nur noch bis zu 60 000 Euro aus eigenen Mitteln beitragen. Der repräsentative Raum im Hauptgebäude könnte als Trauzimmer, für Tagungen oder sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Im Turbinenhaus wären öffentliche Toiletten für den Stadtpark möglich, der ja selbst umfangreich attraktiver gestaltet werden soll.

In kurzen Statements zeigten sich die Stadträte mit einer Beteiligung der Stadt einverstanden und beschlossen, dass hierfür Mittel aus der Förderinitiative Nordostbayern beantragt werden sollen.

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