Da das Gebäude extrem stadtbildprägend sei, wäre es gut gewesen, wenn die Stadträte die Farben vorher sehen hätten können, sagte CSU-Fraktionssprecher Dr. Stefan Brodmerkel. Man solle gemeinsam überlegen, was man macht. Denn der Grauton des Kopfbaus überzeuge ihn nicht. "Das Gebäude geht unter", meinte Brodmerkel. "Wir sollten es lieber dezent farbig gestalten." Die Kombination sei gut, meinte zweite Bürgermeisterin Marion Stowasser-Fürbringer. Es sei aber schwierig für sie, sich damit anzufreunden, dass das ganze Nebengebäude rot werden soll. "Es wäre schöner, wenn farbliche Absätze zu erkennen wären."
"Die Bürger kennen den Klotz in Gelb", warb dritter Bürgermeister Michael Fuchs für einen anderen Ton am Kopfbau. Wohingegen seine Fraktionskollegin Martina von Waldenfels die Farbwahl "toll" fand und ein großes Lob an die Architektin aussprach. "Ich bin davon überzeugt, dass das gut aussieht", sagte sie. Auch SPD-Fraktionssprecher Peter Gräf meinte, dass man der Fachfrau vertrauen könne.
Etliche weitere Rätinnen und Räte äußerten ebenfalls Bedenken, Wünsche und Lob. Deutlich herauszuhören war bei manchen die Forderung nach mehr Mitspracherecht. Die Wahl des Materials sei okay, sagte zum Beispiel UPW-Fraktionsvorsitzender Roland Werner, jedoch könne er sich jede andere kräftige Farbe vorstellen. "Es ist halt für uns immer schwierig, wenn etwas alternativlos ist", sagte er. "Am Ende fragen uns die Bürger. Und dann kann ich nicht sagen: Entschuldigung, ich habe die Farbe nicht ausgesucht, sondern der Geldgeber."
Bernd Fürbringer schlug vor, bei solchen Entscheidungen auch die Bürgermeisterstellvertreter und Stadträte der drei Fraktionen einzubeziehen. "Dann könnte man sich solche Diskussionen sparen."
Sowohl die Architektin als auch der Bürgermeister wiesen auf das Recht der Fördergeldgeber hin, Vorgaben zu machen. Bürgermeister Göcking sagte, das Konzept sei stimmig, nachhaltig und kein Luxus. "Wir hängen am Tropf der Städtebauförderung", betonte er und verwies auf die Kompetenz der Architektin. Sie sagte, der Entwurf sei mehrfach und heiß mit der Regierung diskutiert worden. Bedenken wie solche in Arzberg höre sie immer wieder in kommunalen Gremien, aber eine andere Farbkombination werde aus ihrer Sicht "nichts werden".