Selb Porzellan aus dem Drucker

Silke Meier
Christoph Uhlig erläutert die Verfahrenstechnik am 3 D-Drucker und wird die Workshops für Besucher durchführen. Foto: Silke Meier

Eine Ausstellung im Selber Porzellanikon zeigt, was in der Porzellanherstellung mit moderner 3 D-Technik geht. In Kursen kann man sogar ein eigenes Objekt entstehen lassen.

 
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Selb - Die Sonderausstellung "Kunst trifft Technik. Keramik aus dem 3 D-Drucker" wirft einen Blick in die Zukunft. "Wir wollen zeigen, was mit moderner Technik geht", betont Kurator Wolfgang Schilling.

Zu sehen sind prämierte Arbeiten eines Wettbewerbs für additive Verfahrenstechnik, den das Keramikmuseum Keramion in Frechen sowie der Firma WZR ceramic solutions GmbH aus Rheinbach ausgelobt hatten. "Die Objekte, die entwickelt wurden, sind in der Form nahezu beliebig", erläuterte Schilling. Komplexe, geometrische Formen, Unikate und individuelle Kleinserien wurden in neuen 3 D-Druck-Verfahren gefertigt. Für den klassischen Keramiker sei die Formgebung durch den 3 D-Drucker neu und fremd. Schön sei es, sich auf die Dinge einzulassen und zu erkennen, welche Möglichkeiten in Material und Technik stecken, stellte Schilling fest.

"Es ist uns ein Anliegen, Porzellan in unser Zeitalter zu überführen", machte Anna Dziwetzki, Leiterin des Porzellanikons, deutlich. Sie wies auf das neue Farbkonzept der Präsentation hin. Es sein ein "Farbexperiment" in Pink, Grün und Gelb.

In der Sonderausstellung werden Objekte gezeigt und die 3 D-Druck- Verfahren mit Filmen und Anschauungsmaterial der Firma WZR erklärt. Am 12. Juli und am 23. August, jeweils um 14.30 Uhr finden Führungen mit Wolfgang Schilling statt. Darüber hinaus können Besucher regelmäßig den 3 D-Drucker bei der Herstellung von Porzellanobjekten beobachten. Wer sich kreativ ausprobieren möchte, kann an dem 3 D-Druck-Workshop "Gestaltung auf der Überholspur" teilnehmen.

Christoph Uhlig, verantwortlich für Bildung und Technikvermittlung, wird die 90-minütigen Workshops leiten. Schritt für Schritt werden die Verfahren erklärt, sodass ein selbst erdachtes Porzellanobjekt entsteht. "Die Besucher sollen die Schritte nachvollziehen können und entdecken: So wahnsinnig kompliziert ist das gar nicht." Die fertig gedruckten Objekte werden gebrannt und können 14 Tage später abgeholt werden. Einige der Objekte werden ein zweites Mal gedruckt und im Museum in einer Vitrine gezeigt. Dziwetzki: "Unsere Teilnehmer haben damit die Chance, ihr eigenes Objekt im Museum ausgestellt zu sehen."

Die Workshops sind geeignet für bis zu zehn Teilnehmer ab zwölf Jahren. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 09287/918000 oder per E-Mail an besuchercenter@porzellanikon.org. Die Sonderausstellung ist bis zum 24. Januar 2021 zu sehen.

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