Marktredwitz Vorhang auf für Altstadtfest-Alternative

Am 18. Juli gibt es einen Langen Einkaufssamstag in Marktredwitz. Es ist ein kleiner Ersatz für den beliebten Höhepunkt in der Stadt. Die Händler freuen sich auf die Gäste.

 
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Marktredwitz - Eigentlich würde am kommenden Samstag in Marktredwitz der Bär steppen. Würden sich Tausende von Menschen zwischen Prosecco-Buden und Bier-Ständen drängen, fröhlich zur Musik der vielen Bands tanzen und Köstlichkeiten aus aller Herren Länder schnabulieren. Eigentlich. Doch Corona hat dem Altstadtfest einen Riegel vorgeschoben. Aber den Sommer einfach ohne irgendwas vorüberziehen lassen - das wollte die Stadt dann doch nicht. Deshalb gibt es am 18. Juli eine kleine Alternative, damit wieder ein bisschen Fröhlichkeit und Leben in der Innenstadt einkehrt - trotz Pandemie: Es gibt einen Langen Einkaufssamstag, an dem die Händler schöne Aktionen und Aufmerksamkeiten anbieten.

"Vorhang auf für den Langen Einkaufssamstag in Marktredwitz!" lautet das Motto. Und somit wird Oberbürgermeister Oliver Weigel denn auch um 10 Uhr am Eingang in den Markt einen Vorhang öffnen, um die Bühne für einen entspannten Einkaufsbummel zu freizugeben. "Natürlich unter Beachtung des Mindestabstands", schickt Weigel voraus. Auch das Tragen von Masken in den Läden bleibt das Gebot der Stunde.

Der Stadtmarketing-Verein MAKnetisch, Innenstadtkoordination, Wirtschaftsförderung und Stewog ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, den Händlern nach der langen Corona-Durststrecke wieder ein wenig unter die Arme zu greifen. "Der Einzelhandel soll schnell wieder auf die Beine kommen. Dabei wollen wir ihn unterstützen", sagt Oberbürgermeister Weigel. "Es ist zwar keine Veranstaltung, aber wir werden den Markt aufhübschen, und es wird wirklich ein Vorhang aufgehen!", schiebt er hinterher.

Und es wird auch Musik ertönen. Zwar nicht von einer Band, was durchaus wieder Massen an einem Punkt anziehen könnte, "aber überall wird aus Lautsprechern einheitliche Musik aus der Konserve ertönen". Die Musik solle den Einkaufsbummel der Gäste untermalen, ebenso das Einkehren in den Lokalen im Markt oder im KEC, das selbstverständlich beim Langen Einkaufssamstag mit von der Partie sei.

"Wir bieten den Rahmen für einen schönen Shopping-Samstag", verdeutlicht Innenstadtkoordinator Dominik Hartmann, der weiß, wie hungrig die Menschen nach der langen Abstinenz auf ein bisschen Abwechslung sind. "Dem Handel sind bei kleinen Aktionen keine Grenzen gesetzt", erklärt Hartmann. Natürlich immer mit den Corona-Bestimmungen im Hinterkopf. Doch ein Plausch auf der Straße mit dem Sektglas in der Hand könne den Einkaufsbummel dann in den Geschäften, wo wieder Mund und Nase geschützt sein müssen, doch ein wenig auflockern.

"Die Wetterprognosen stehen auf jeden Fall günstig", freut sich Hartmann, der von einem positiven Feedback der Händler berichtet. Und nicht nur jene, die in der Innenstadt beheimatet sind, freuten sich über den Langen Einkaufssamstag. "Auch Läden von außerhalb präsentieren sich in einigen Leerständen." So errichte die Buchhandlung Budow extra für den 18. Juli eine kleine Filiale in der Innenstadt. "Die Gärtnerei Gramsch wird einen sonst leeren Laden schön mit Blumen dekorieren, ebenso das neue Brautmodenstudio, das sonst am Stadtrand alles anbietet, was Braut so braucht."

"Ein großer Dank an Oberbürgermeister Weigel für diese tolle Initiative", lobt Sebastian Macht, Vorsitzender des Stadtmarketing-Vereins MAKnetisch. "Der Einzelhandel ist das Gesicht unserer Stadt. Und wenn das durch Corona verloren ginge, sähe es traurig aus." Deshalb ermuntert Macht alle Marktredwitzer und Gäste von außerhalb, "nicht bei den großen gelben Riesen online einzukaufen, sondern der Stadt zu einer guten Zukunft zu verhelfen". Hier gebe es fachkundige Beratung und erstklassigen Service, unterstreicht Sebastian Macht. "Mit der Mehrwertsteuersenkung und weiteren Rabatt-Aktionen verspricht der Samstag zu einem echten Einkaufserlebnis zu werden. Das ist doch viel schöner, als drei Klicks im Netz zu setzen", findet der Vorsitzende von MAKnetisch. "Wir wollen doch auch nach Corona Einkaufsstadt bleiben." Mit den vielen familiengeführten Geschäften habe Marktredwitz die besten Voraussetzungen dafür. "Das ist nicht so seelenlos wie in den Großstädten, wo sich die Ketten aneinanderreihen." In der Pandemie seien alle gefordert, an einem Strang zu ziehen, hofft Sebastian Macht auf viele Menschen, die dazu beitragen, die Innenstadt lebendig zu erhalten.

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Die Geschäfte haben am Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet und somit länger als gewöhnlich. Wer sich dennoch nicht unter Menschen wagt, der könne die Gemeinschafts-Aktion auch online unter marktredwitz.shop unterstützen.

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