Himmelkron Himmelkron: Die Kita lässt auf sich warten

Werner Reißaus
An der Straße "Am Main" in Lanzendorf wird auf der geschotterten Parkfläche ein vollflächiges Halteverbot für Lkw angeordnet. Die Entscheidung traf der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Ob ein weiteres Parkverbot ab der Mainbrücke in Richtung Himmelkron angeordnet wird, soll im Rahmen der nächsten Besichtigungstour geprüft werden. Foto: Werner Reißaus Quelle: Unbekannt

Die Planungen für das "Mäuseparadies" in Himmelkron verzögern sich. Das Landratsamt hat Bedenken angemeldet.

 
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Himmelkron - Eine wahre Mammut-Sitzung hat der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Himmelkron absolviert. Nach einer dreistündigen Besichtigungstour mussten noch 23 Tagesordnung abgewickelt werden, sodass die nichtöffentliche Sitzung erst nach weiteren zweieinhalb Stunden begann.

Die öffentliche Sitzung begann mit einer sehr unerfreulichen Nachricht. Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) teilte mit, dass sich der Baubeginn der Kindertagesstätte "Mäuseparadies" voraussichtlich auf das Frühjahr2021 verschieben wird; eine Nachricht, die erst am Sitzungstag auf den Tisch des Bürgermeisters geflattert war und die Gerhard Schneider überhaupt nicht "schmeckte". Das Landratsamt Kulmbach hatte bei der Prüfung des Bebauungsplanes gewisse Bedenken mit der Nähe des Pro-Gas-Standortes zur künftigen Kita gesehen: "Das ist nicht optimal gelaufen. Im Moment wird dies von der Außenstelle des Landesamtes für Umweltschutz in Steinenhausen geprüft, und das kann noch acht bis vierzehn 14 Tage dauern", sagte Schneider.

Was den Bürgermeister befremdet: Die Grundschule Himmelkron-Lanzendorf und auch der Neubau des Kinderhortes in unmittelbarer Nähe des Schulhauses weisen noch einen geringeren Abstand zur Pro-Gas-Station auf und wurden baurechtlich genehmigt. Damit ist auch klar, dass die ersten Gewerke für den Neubau nicht wie geplant in der Sitzung am 4. August vergeben werden können. Architektin Gitta Kestel hat deshalb auch der Gemeinde Himmelkron geraten, die einzelnen Arbeiten erst im Spätherbst auszuschreiben, weil sie die Befürchtung hat, dass die Gemeinde ansonsten in ein hohes Preisniveau steuert. Bürgermeister Schneider: "Wir müssen das schweren Herzens tun, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass wir riesige Mehrkosten bekommen werden."

Die notwendige Umzäunung des Schulgebäudes in Himmelkron, das gegenwärtig für eine vorübergehende Unterbringung eines Teilbereiches der Kita "Garten Eden" vorbereitet wird, wurde vor Ort besprochen. Einzelne Details wurden dann noch in der Sitzung beschlossen. Die wichtigste Botschaft für die Eltern ist, dass der Betrieb mit Beginn des nächsten Monats termingerecht aufgenommen werden kann. Für dritten Bürgermeister Peter Aßmann (SPD) ist klar, dass die Kosten der Einzäunung vom Träger der Einrichtung, dem Kindergarten- und Diakonieverein, zu tragen sind.

An der Straße "Am Main" in Lanzendorf wird auf der geschotterten Parkfläche ein vollflächiges Halteverbot für Lkw angeordnet. Die Entscheidung traf der Bau- und Umweltausschuss einstimmig. Ob ein weiteres Parkverbot ab der Mainbrücke in Richtung Himmelkron angeordnet wird, soll im Rahmen der nächsten Besichtigungstour geprüft werden.

Die Parksituation in der Meranierstraße soll mit Markierungsarbeiten des Bauhofes geordnet und damit zur Zufriedenheit eines betroffenen Anliegers geregelt werden. Begutachtet wurde eine kranke Esche am Wirsberger Weg. Hier wurde eine Ersatzbepflanzung empfohlen. Allerdings sollen noch die beabsichtigten Straßenbauarbeiten im Kreuzungsbereich noch abgewartet werden. Am Streitmühlbach werden auf Höhe des Eckenweges Entlandungsarbeiten erfolgen, damit der Bachverlauf dort wieder seine ursprüngliche Breite erhält.

An der alten Mainbrücke am Ortseingang von Himmelkron wird das bestehende Geländer bis zur Mauerbrüstung fortgeführt. Ein Bild machten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses auch von den gekennzeichneten Stellplatzflächen in der Stichstraße der Fichtelgebirgsstraße. Die Anlieger sollen darauf hingewiesen werden, dass bei einem korrekten Parken auf den markierten Stellflächen vom Wendehammer in Fahrtrichtung rechts künftig keine Probleme für die Müllabfuhr auftreten werden. Die beschädigte Verkehrsverengung in der Lanzendorfer Straße, die dort zu einer Verkehrsberuhigung führt, wird durch den Bauhof wieder in Ordnung gebracht. Angelegt werden dort auch Blühstreifen.

Keine Zustimmung fand ein Antrag eines Anliegers in der C.-W.-Rauh-Straße, das Kopfsteinpflaster im Straßenkörper aufgrund von Lärmbelästigungen zu entfernen und diese Fläche zu asphaltieren. Auf Anregung von Manuel Gumtow (FW) sollen allerdings die Fugen des Pflasters mit Brechsand aufgefüllt werden.

Keine Handlungsnotwendigkeit sah das Gremium bei einem wild abfließenden Oberflächenwasser in der Gemarkung Lanzendorf. Hier geht es, wie der Ausschuss feststellte, um eine rein privatrechtliche Angelegenheit. In Sachen beschädigter Treppe am Friedhof Lanzendorf wurde die Verwaltung beauftragt, den Verursacher für die notwendige Sanierung zu verpflichten. Längerfristig wird allerdings eine Neugestaltung der Treppenanlage und dem Umfeld für notwendig gehalten.

Entscheidende Verbesserungen wird es künftig mit der Installation einer Bring- und Holzone für den Kinderhort und die Grundschule Himmelkron-Lanzendorf in der Ortsstraße "Am Bahnhof" geben. So sollen eine Haltestelle für den Schulbus und ein Wendehammer sowie Parkmöglichkeiten für die Eltern angelegt werden. Die Planungen sollen zeitnah erfolgen.

Zustimmung fand der Antrag des Betreibers der Shell-Tankstelle, den Wendehammer in der Bayreuther Straße abzubauen, dies allerdings auf Kosten des Antragstellers und einer Ersatzpflanzung des dort entfernten Baumes. Die anschließende Verkehrsfläche soll auf eine Breite von vier für den landwirtschaftlichen Verkehr mit größeren Steinfindlingen verkleinert werden, um dort ein wildes Parken von Lkw und damit auch eine zunehmende Müllablagerung in dem Bereich zu verhindern. Noch keine Lösung in Sicht ist für den Bereich "Am Wald" im Ortsteil Gössenreuth. Dort soll asphaltiert werden. Um "Nägel mit Köpfen" zu machen, ist noch ein Gespräch mit allen beteiligten Grundstückseigentümern notwendig.

Einer Lösung wird ein Oberflächenwasserkanal in der Gemarkung Lanzendorf zugeführt. Die Gemeinde Himmelkron stimmt der Einleitung in den "Geiersbach" zu und übernimmt auch die Materialkosten für diese Maßnahme.

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