Stadtsteinach Schulhaus - aus alt mach neu

Klaus Klaschka
Der Vorentwurf für die Gestaltung der Außenanlagen der Schule sieht neben einem Soccercourt (oben unterhalb der Turnhalle) einen Pausenhof und einen Parkplatz für Lehrkräfte vor. Der Kreisel für die Schulbusse (unten rechts außen) stieß im Stadtrat auf wenig Begeisterung. Geprüft soll nun werden, ob die Fachklinik ihren Parkplatz neben der B 303 (links außen ganz unten) zugunsten der Schulwegsicherheit zur Verfügung stellen würde. Quelle: Unbekannt

Die Stadtsteinacher Schule bekommt im Zuge einer 7,1 Millionen Euro teuren Sanierung ein neues Gesicht. Am künftigen Standort der Schulbushaltestelle scheiden sich im Stadtrat die Geister.

 
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Stadtsteinach - Die Planungen zur Sanierung des Stadtsteinacher Schulhauses selbst sind durch das Architekturbüro Eichhorn (ABE) in Coburg ziemlich weit fortgeschritten. Mit einem Vorentwurf zur Gestaltung der etwa 7000 Quadratmeter Außenanlagen beschäftigte sich der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend. Dennoch soll laut Bürgermeister Roland Wolfrum die Schule "von innen nach außen" saniert werden: zuerst das Schulhaus, dann das Schulgelände. Allerdings soll der Soccercourt neben der Turnhalle vorgezogen werden. Den halten Eltern und vor allem Schüler für dringend notwendig. Für das mit hohen Zäunen umgrenzte Spielfeld gab es bereits Benefizveranstaltungen und -sammlungen, und es ist den Schülern auch für möglichst bald versprochen.

In Kürze

Der vorerst letzte Bauernmarkt wird am 1. August stattfinden, teilte Bürgermeister Roland Wolfrum im Stadtrat mit. Dann bleibt der Stadel für zehn Tage zu und ein Schädlingsbekämpfer geht gegen den Holzwurm vor. Wenn jemand zu Hause wurmstichiges Mobiliar hat, dem bieten die Betreiber des Bauernmarkts an, dieses am Besten gleich nach dem Ende des Marktes während der Begasung in der Scheune unterzustellen, um auch dem Möbelwurm den Garaus zu machen. Ein Spende würde der Bauernmarkt nicht ablehnen.

Zeitnah soll es "eine positive Entscheidung" in Sachen Sanierung der Photovoltaik für das Freibad geben, teilte Bürgermeister Wolfrum dem Stadtrat mit. Damit könne man dann die entsprechenden Förderanträge vorantreiben.

Bis Mitte August kann die E-Ladesäule am Kirchplatz noch kostenlos genutzt werden. Danach sind 32 Cent pro Kilowattstunde zu bezahlen. Die Säule muss dann per App aktiviert werden.

Das erweiterte ISEK, bei dem es unter anderem um eine Reaktivierung der Geschäfte geht, ist "in den letzten Zügen" und wird demnächst vorgestellt werden.

Fertig ist nun der neu gestaltete Vorplatz der Friedhofskapelle , teilte Bürgermeister Roland Wolfrum in der Sitzung noch mit. Festgestellte Mängel werden noch kurzfristig behoben.


Die Entscheidung darüber wird der Stadtrat aber erst im September fällen, denn die jetzt vorgeschlagene Ausführung mit allen Schikanen für gut 200 000 Euro erschien dem Stadtrat doch zu kostspielig. An Gesamtkosten für die Außenanlagen stehen 958 000 Euro im Raum. Möglicherweise kann das Spielfeld kleiner als 13 mal 20 Meter sein. Auch die hohe Umzäunung würde flexibel an vier Eckpfeilern aufgehängt auch ihren Zweck erfüllen - wie beim Soccercourt in Kulmbach zwischen Bahnhof und Spinnerei. Wenn der Court im September ausgeschrieben werden könnte, dann könnte er vielleicht im Frühjahr 2021 stehen.

Des Weiteren sieht der Entwurf der Landschaftsarchitekten "Freiraumpioniere" in Weimar, den Markus Schieferbein vorstellte, im Bereich hinter dem Schulhaus einen Pausenhof im Anschluss an den Soccercourt vor sowie einen Parkplatz mit 29 Stellplätzen für die Lehrer. Zwischen Schulhaus und Turnhalle bleibt auf dem Platz des jetzigen Rektorats, Sekretariats und Lehrerzimmers, die abgerissen werden sollen. Dadurch ergibt sich eine Fläche als optionaler Platz für ein Lehrschwimmbecken, das vielleicht doch irgendwann einmal als Ersatz für das bisherige Bad gebaut werden könnte. Es wurde mit der alten Turnhalle abgerissen.
Der Eingang ins Schulhaus und den Hort von der Alten Presseck er Straße aus soll wie bisher, nur um 90 Grad versetzt, über die Terrasse bleiben. Die Treppe wird neu gebaut, und für den barrierefreien Zugang soll ein Weg wie eine langgezogene Serpentine daneben entstehen. Nach den bisherigen Vorgaben bleibt der Platz für einen zwölf Meter langen Schulbus und zwei kleinere Busse wie bisher, wird aber zu einer Art Kreisel strukturiert. Hier hatte unter anderem Theresa Will (FW) Zweifel, ob der Platz für die einfache Durchfahrt ausreicht - und Rangieren wäre fatal, wenn sich Schüler auf dem Busplatz tummeln, sagte sie.

Wolfgang Hoderlein (SPD) erinnerte dazu an ein anderes Konzept, das den Parkplatz hinter dem Schulhaus an der Bundesstraße gegenüber der Fachklinik für Schulbusse vorzieht. Der Weg zum Schulhaus ginge dann über die jetzige Grünfläche zum rückwärtigen Eingang des Schulhauses, was dann allerdings die gesamte Zugangssituation in die Schule verändern würde. Dass dieser Parkplatz dem Klinikum gehört, darauf wies Bürgermeister Roland Wolfrum hin. Ob die Fachklinik zur Verbesserung der Schulwegsicherheit auf diesen Platz verzichten würde und ob die neuen Parkplätze jenseits der Bundesstraße auf der Seite des Klinikums ausreichen, das müsse mit ihr erst einmal abgeklärt werden. Abgeklärt werden müsse auch der Vorschlag von Marcel Ott (FW), ob man nicht die beiden Haltestellen für die öffentlichen Busse auch mit den Schulbussen nutzen könnte und sich der Aufwand für einen Bushalteplatz somit erübrige.

Was die Sanierung des Schulhauses betrifft, fasste ABE-Geschäftsführer Marcel Ebert die bereits bekannten Umbauten zusammen. Nach den bisherigen Berechnungen liege man bei 7,1 Millionen Euro, ein Neubau würde 12,1 Millionen Euro kosten. In dieser Relation werde auch die Sanierungsfähigkeit des Gebäudes anerkannt und bezuschusst. Im Grunde gehe es neben der Renovierung des Bestands um eine Optimierung der Flächen, durch die auch eine klare Trennung von Schule und Hort zu bewerkstelligen ist. Die benötigten Klassenzimmer bekommen jeweils eine Sonderzone, die variabel genutzt werden kann. Die Frage von Stadtrat Hoderlein, ob in der neuen Raumkonzeption auch an Ausnahmesituationen wie in der jetzigen Pandemie gedacht wurde, wenn Klassen aufgeteilt unterrichtet werden müssten, ließ Ebert offen: Es gebe derzeit dazu keine Richtlinien, man überlege dies jedoch in Architektenkreisen. Was die Raumkapazitäten angeht, so sei das Schulhaus allerdings gut ausgestattet.

Breiten Raum nahm die Ersatzbeschaffung für den Lkw mit Kran für den Bauhof in der Sitzung am Montag ein. Dafür steht ein Haushaltsrest von 162 000 Euro aus dem Jahr 2019 zur Verfügung und ein Ansatz von 20 000 Euro für Anbaugeräte. Ausführlich erläuterte Bauhofleiter Matthias Witzgall die Vorstellungen des Bauhofs für ein neues Fahrzeug: ein 13-Tonner mit Allradantrieb und geländegängiger Bereifung für flexible An- und Aufbauten, dessen Listenpreis sich auf gut 200 000 Euro belaufen würde. Im Prinzip erklärten sich die meisten Stadträte als fachlich nicht kundig genug, von sich aus ein Urteil zu fällen. Karin Witzgall (SPD) meinte, hier vertraue man der Bauhofbelegschaft. Alternativen sollen dennoch zuerst geprüft werden. Wolfgang Heiß (CSU) brachte eine Alternative mit einem praktisch neuen 130 000 Euro teuren Gerät ins Gespräch und Klaus Witzgall (CSU) gab zu bedenken, ob man wirklich ein derart leistungsstärkeres Gerät brauche und sich nicht auch nach einem Gebrauchten umschauen solle. Eine Entscheidung wurde vertagt.

Im Haushalt 2020 stehen für Straßenunterhaltungsmaßnahmen 300 000 Euro zur Verfügung. 100 000 Euro jährlich werden laut Bügermeister Wolfrum für diverse anfallende Maßnahmen benötigt. Damit blieben noch 200 000 Euro für größere Projekte. Aus 2019 sind noch die Oberflächensanierung von Teilstücken im Bereich der Knollenstraße, der Spitalgasse sowie in Unterzaubach (Höfles) offen. Dafür erteilte der Stadtrat der Verwaltung die Freigabe, nach der Ausschreibung den Auftrag an das jeweils günstigste Angebot zu vergeben.

Nicht mehr aktuell ist die Bautafel am künftigen Mühlenpark. Die marode Mühle und ein weiteres Haus (ehemals Wehrstraße 18 und 20) sind bereits abgerissen. Nun kann die Stadt auch noch das auf dem Areal verbliebene Wohnhaus (Nummer 19) erwerben und abreißen. Den Abriss für 24 976,77 Euro genehmigte der Stadtrat vorab. Damit wird jenseits des Mühlbaches unterhalb der Marienkapelle ein größerer Park entstehen. Auf Anregung von Stadtrat Wolfgang Martin (BLS) wird Bürgermeister Wolfrum auch mit der Katholischen Kirchenstiftung sprechen, ob sie nicht damit einverstanden wäre, einen Weg von der Marienkapelle zum Park einzurichten.

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