Münchberg Polizei ermittelt in 1421 Fällen

Helmut Engel
In Münchberg hat es eine Serie von Geldbeuteldiebstählen gegeben, immer im selben Einkaufsmarkt. Die Polizei wurde aktiv. "Nun ist Ruhe", erklärte der Münchberger Polizeichef. Symbolfoto: Federico Gambarini/dpa Quelle: Unbekannt

Die Zahl der Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Münchberg ist 2019 um ein Fünftel gestiegen. Die Aufklärungsquote ist bayernweit Spitze.

 
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Münchberg - Um genau 250 Fälle - 21,34 Prozent - haben im Jahr 2019 die Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Münchberg zugenommen im Vergleich zum Jahr davor. Dies geht aus der Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Münchberg hervor. Inspektionsleiter Jörg Urban hatte dazu die Bürgermeister aus diesem Bereich geladen. Wie er informierte, wurden insgesamt 1421 Straftaten aufgenommen oder zur Anzeige gebracht. Dies ist in den letzten Jahren seit 2008 der dritthöchste Wert; 2015 waren es etwa 1800 Fälle und 2016 einige Fälle mehr als 2019.

Straftäter haben aber im Bereich der Inspektion einen schweren Stand. "Wir konnten 76,7 Prozent der Straftaten aufklären", sagte Urban und zeigte sich stolz auf sein Team. In Oberfranken mit einer Quote von 74,3 Prozent liegt man damit ganz vorne, und auch in Bayern, mit einer Quote von 67 Prozent, ist man Spitze. "Im ersten Halbjahr dieses Jahres konnten wir sogar 83 Prozent aufklären", erklärte Urban.

Die meisten Straftaten haben sich mit 1019 Fällen in der ehemaligen Kreisstadt ereignet, 201 mehr als im Jahr 2018. Es sind aber bei Weitem nicht alles Münchberger, die hier straffällig werden. Aufgrund des Autohofes und der Schulen sind auch viele Täter von außerhalb darunter. In Helmbrechts gab es 279 Fälle (plus 44), in Sparneck 40 (plus16), in Stammbach 41 (zehn weniger als 2018), in Weißdorf zehn (sieben weniger) und in Zell 32 (plus sechs).

Im Bereich "Straftaten gegen das Leben" gab es einen Fall und gegen die sexuelle Selbstbestimmung 13 - "Hier konnten wir zu hundert Prozent aufklären", sagte Urban; diese Taten hätten sich überwiegend im häuslichen Bereich abgespielt.

Raubdelikte gab es keine - 2018 waren es zwei. Um einen Fall auf 24 haben sich die gefährlichen und schweren Körperverletzungen erhöht; davon sind sechs auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen passiert. Etwas abgenommen, auf 83 Fälle, haben die vorsätzlichen Körperverletzungen - hier wurden über 90 Prozent aufgeklärt. Um neun Fälle auf 153 haben die Diebstahlsdelikte ohne erschwerte Umstände zugenommen; darunter sind zahlreiche Fälle von Geldbeuteldiebstahl an bestimmten Tagen der Woche im Kaufland. "Hier haben wir sehr gut mit dem Kaufland zusammengearbeitet. Das Geschäft hat unsere Kollegen bei Kontrollen mit Arbeitskleidung ausgerüstet. Das müssen die Diebe mitbekommen haben, jetzt ist Ruhe", erklärte Urban. Ganz leicht verringert haben sich in den letzten drei Jahren die Betrugsfälle - von 139 und 138 auf 132. Darin enthalten sind Telefon- und Internet-Betrügereien.

Sorgen bereiten die Sachbeschädigungen; auch in Münchberg macht sich der bayern- und bundesweite Trend bemerkbar. 104 Fälle gab es 2017; im vergangenen Jahr waren es schon 210, mehr als doppelt so viele. Bei genau 100 Fällen sind die Schädiger bekannt. Allein an Fahrzeugen gab es 86 Sachbeschädigungen - davon 14 von einem Täter an einem Tag. Auch 16 Fälle einer Serie in Helmbrechts seien einem Täter zuzuordnen. "Hochsaison" haben die Sachbeschädiger an Freitagen und Samstagen - an diesen Tagen wurden 34 beziehungsweise 42 Taten verübt.

Auch die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 2017 gab es 101, im Jahr 2018 schon 126, und im vergangenen Jahr hat sich die Zahl auf 246 fast verdoppelt. Der Hot-Spot ist hier Münchberg - "Daran haben der Autohof und die auswärtigen Schüler einen großen Anteil", erklärte Urban. So gab es im ersten Halbjahr 2019 in Münchberg selbst 27 und im zweiten Halbjahr 62 Delikte. Am Autohof war das Verhältnis umgekehrt: im ersten Halbjahr 65, im zweiten 39. In Helmbrechts gab es 2019 zwölf Delikte, in Sparneck eines, in Stammbach fünf, in Zell vier - und in Weißdorf gab es kein einziges Drogendelikt. Das Alter der Hauptkundschaft liege zwischen 14 und 40 Jahren. "Heroin und Kokain spielen kaum eine Rolle". In Münchberg hat die Polizei vier und in Helmbrechts eine Haschisch-Plantage hochgenommen. Sorgen mache das sehr aggressive Crystal Speed.

In der Täteranalyse nehmen die Deutschen mit 499 Delikten den ersten Platz ein, gefolgt von Vietnamesen (37), Rumänen (28), Polen (28), Albanern (25), Irakern (20), Türken (18), Nigerianern (17) und Tschechen (14). Bei Taten unter Drogeneinfluss gab es 901 Tatverdächtige, darunter 87 Konsumenten harter Drogen und 74 mit Rauschgiftdelikten. Jeweils drei waren für Sachbeschädigungen und für Körperverletzungen verantwortlich. Zusammenfassend sagte Polizeichef Urban: "Die Bürger im Bereich der Polizeiinspektion Münchberg können sich weiterhin sicher fühlen."

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