Hof Schnellere Hilfe für Ertrinkende

Manfred Köhler
Sven Pilz von der Firma Search and Rescue Unterwasser-Systeme installierte das neue Sonargerät am Rettungsboot der Wasserwacht Hof auf dem Förmitzspeicher. Fotos: Köhler Quelle: Unbekannt

Die Kreiswasserwacht Hof rückt fortan mit einem hochmodernen Sonargerät aus. Es zeigt blitzschnell an, ob und wo eine Person unter Wasser ist. Ein Novum in Oberfranken.

 
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Hof - Die Kreiswasserwacht Hof hat technisch aufgerüstet: Seit Sonntag verfügt die 2400 Mitglieder starke Rettungsorganisation als eine der ersten in Oberfranken über ein sogenanntes 3D-Side-Scan-Sonar, mit dem Personen unter Wasser geortet werden können. Mit dem Gerät können die Helfer einen Badesee blitzschnell untersuchen, bevor oder während die Rettungstaucher zum Einsatz kommen. Drei Sponsoren haben die Anschaffung des 8000 Euro teuren Geräts möglich gemacht: VR-Bank Bayreuth-Hof, die Sandler AG Schwarzenbach an der Saale und die Sparkasse Hochfranken.

In einer emotionalen Ansprache bedankte sich Einsatzleiter Ernst-Rudolf Schuster am Ufer der Förmitztalsperre bei den Gönnern. Umgekehrt lobte Dr. Christian Heinrich Sandler als Vertreter der Sponsoren die großartige Arbeit der Wasserwacht. Auch in Zukunft werde er helfen.

Die prompte Unterstützung der Sponsoren war für die Hofer Wasserwacht ein besonderer Segen, denn: "Eigentlich sollte uns das Gerät heute nur vorgeführt werden", sagte Marco Hagen, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Hof. Nun aber könne man bereits beim nächsten Notfall damit zur Rettung ausrücken, und das nicht nur im Hofer Raum, sondern auch in den benachbarten Regionen. Es sei enorm wichtig für die Wasserwacht, stets mit modernster Technik ausgestattet zu sein.

Nun wartet allerdings erst einmal viel Arbeit auf die Einsatzkräfte. Denn der richtige Umgang mit dem Sonargerät will gelernt sein. Sven Pilz von der Firma Search and Rescue Unterwasser-Systeme aus Altenbeken wies die Helfer in die Benutzung ein. Anhand von Beispiel-Scans erklärte er, dass Menschen auf dem Bildschirm des Sonars nicht als Körperumriss zu erkennen sind, sondern als langgezogener Schatten. "Man weiß erst mal nur, dass da was ist", erläuterte er. Zur besseren Einordnung müsse man entweder noch einmal über die Stelle fahren oder die Taucher losschicken. Anders als die Taucher allerdings könne das Gerät ein großes Gebiet blitzschnell und umfassend absuchen - egal wie trüb das Wasser ist. Außerdem sei die Tauchzeit nicht begrenzt. Stefan Boese, Geschäftsleiter des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Hochfranken, der bei der Übergabe ebenfalls anwesend war, würdigte auf Nachfrage die Bedeutung des neuen Gerätes. Allein in dieser Saison habe man bereits etliche Einsätze auf herkömmliche Art geleistet.

Mit Hilfe des Sonars werde der Rettungsdienst nun noch um einiges verbessert und erleichtert. "Das Gerät findet seinen festen Platz im Fahrzeug des Rettungsdienstleiters", sagte Stefan Boese. "Dadurch wird gewährleistet, dass es bei Einsätzen immer gleich vor Ort ist."

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