Ludwigschorgast Kulturleben unter erschwerten Bedingungen

Tobias Braunersreuther
Mit einem Standkonzert vor dem AWO-Seniorenwohnpark Rosengarten in Neuenmarkt sorgte der Musikverein Ludwigschorgast für eine willkommene Abwechslung im Alltag der Bewohner. Foto: T.B. Quelle: Unbekannt

Corona hat streckenweise das Vereinsleben komplett lahmgelegt. Doch der Musikverein Ludwigschorgast versucht, das Beste aus der Krise zu machen. Und er hofft, dass bald mehr Normalität einkehrt.

 
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Ludwigschorgast - Corona hat viel verändert, auch das Vereinsleben. Monatelang mussten Orchester eine Zwangspause einlegen. Zwischenzeitlich können Laienmusikgruppen und andere Kulturschaffende wieder üben und auftreten - allerdings in eingeschränkter Form und unter Einhaltung von strengen Hygiene- und Abstandsregeln. Ob der Neustart bald doch wieder in eine Art Normalität zurückführt? Der Musikverein Ludwigschorgast hofft darauf und arbeitet weiterhin auf dieses Ziel hin.

"Doch niemand weiß, was die Zukunft bringt", sagte Dirigent Rainer Streit mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen. Eines seiner Hauptanliegen ist, das Beste aus der Situation zu machen. So seien mehrere Registerproben in den letzten Wochen im Vereinszimmer abgehalten worden. Vorkehrungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Gegebenheiten wurden getroffen: Der Mindestabstand wurde eingehalten, der Raum regelmäßig gelüftet, das Kondensat bei Blasinstrumenten in geschlossenen Behältnissen entsorgt.

Außerdem fanden im Freien zwei Gesamtproben im Hof des Vereinslokals Schicker statt. "Es ist nicht mehr so wie vor Corona. Aber entmutigen lassen wir uns nicht", betonte Streit. Präsenz habe der Verein mittlerweile auch in der Öffentlichkeit gezeigt. Gestartet wurde eine Aktion mit Standkonzerten zur Kirchweih in Marktschorgast, vor der Fachklinik in Stadtsteinach, dem AWO-Seniorenwohnpark Rosengarten in Neuenmarkt und der Pro Seniore-Residenz in Wirsberg. "Sich treffen und Spaß am gemeinsamen Musizieren haben", das ist für uns momentan das Wichtigste, erklärten Streit und Vorsitzender Marco Heuschmann übereinstimmend. Und: "Durchhaltevermögen. Wir wollen alle Akteure bei der Stange halten." Hier sind beide guter Dinge, wie der erfreuliche Probenbesuch bislang gezeigt habe.

Niemand sei "abgesprungen". Wie hatte sich die Corona-Krise finanziell auf den Verein ausgewirkt? Was am meisten geschmerzt habe, war der Ausfall des Osterkonzerts aufgrund des Lockdowns. Proben liefen wochenlang zuvor, Noten waren dafür angeschafft und Plakate gedruckt worden. Dann kam das Aus. "Unsere wichtigste Einnahme im Jahr war weggebrochen", so Heuschmann.

Normalerweise hätte das Blasorchester jetzt im Sommer Hochsaison gehabt. Die Liste mit Auftritten bei Festen, Kirchweihen, Konzerten und anderen Veranstaltungen war lang gewesen. Letztlich fielen sämtliche Termine Corona zum Opfer. "Das bescherte uns natürlich Einnahmeverluste, die sich aber verkraften lassen", bemerkte der Vorsitzende. Was dem Verein weiterhin zu schaffen mache, sei die bestehende Planungsunsicherheit. Das erkläre auch, weshalb bereits der Böhmische Abend im Herbst abgesagt werden musste.

Heuschmann: "So eine Veranstaltung braucht eine längere Vorlaufzeit. Zudem sind die Auflagen kaum zu erfüllen. Beispielsweise würden wegen der Abstandsregel nicht alle Mitwirkenden auf der Bühne Platz finden." Ist heuer noch irgendetwas geplant? "Ja", antwortete der Vorsitzende, und brachte ein Adventskonzert im Dezember in der neuen Kirche zur Sprache. Eine gute Nachricht zuletzt: Der Musikverein ist am Freitag, 28. August, ab 18.30 Uhr im Ort unterwegs und sorgt mit Standkonzerten für Kirchweihstimmung.

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