Schauenstein Traktor statt Unimog

Werner Rost
Schauenstein rüstet sich für den nächsten Winter. Dieser 18 Jahre alte Unimog soll im Herbst durch einen geleasten Kommunal-Traktor ersetzt werden. Archiv- Foto: Werner Rost

Schauenstein geht neue Wege bei der Beschaffung von Bauhof-Fahrzeugen. Beim Leasen hätte die Stadt mehrere Vorteile.

 
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Schauenstein - In der jüngsten Sitzung des Schauensteiner Stadtrats hat sich das Gremium ausführlich mit einem Ersatz für den inzwischen 18 Jahre alte Bauhof-Unimog befasst. Ins Auge fasst das Gremium nun die Anschaffung eines Traktors. Die Bauhof-Mitarbeiter hingegen tun sich beim Winterdienst mit einem Unimog leichter.

Wie Bürgermeister Florian Schaller erläuterte, müsste das alte Fahrzeug umfangreich repariert werden. Die Kosten dafür bezifferte der Bürgermeister auf rund 10 000 Euro. Eine Ersatzbeschaffung sei inzwischen wirtschaftlicher als noch einmal Geld in das alte Fahrzeug zu stecken. Dennoch würde ein neues Fahrzeug viel Geld kosten, weshalb die Stadträte verschiedene Möglichkeiten diskutierten, unter anderem auch Leasing.

Bürgermeister Schaller schlug die Anschaffung eines Traktors mit Anschlussplatte vor, an der man verschiedene Anbauten montieren kann. Das Fahrzeug müsse im Winterdienst genauso einsetzbar sein wie im Sommer zum Mähen oder Mulchen. Auch die Verwendung einer Frontladeschaufel sei möglich.

Diese Anbauten könne man gemeinsam mit dem Bauhof von Leupoldsgrün anschaffen. Für eine interkommunale Zusammenarbeit sei eine Förderung möglich. Als weiteren Vorteil hob Schaller den aktuell auf 16 Prozent herabgesetzten Mehrwertsteuersatz hervor.

Dennoch ist aktuell kein Geld da für einen Neukauf: "Im Haushalt 2020 haben wir keine Mittel für ein neues Kommunalfahrzeug", betonte der Bürgermeister. Auf Nachfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Werner Künzel bezifferte er den Preis auf 150.000 bis 200.000 Euro. Eine Alternative wäre laut dem Bürgermeister, das Fahrzeug über fünf Jahre zu leasen. Danach könne die Stadt entscheiden, ob sie es übernehmen oder zurückgeben wolle.

ÜWG-Stadträtin Ulla Tögel erinnerte daran, dass man bereits vor 20 Jahren dieses Thema diskutiert habe. Damals hätten die Bauhof-Mitarbeiter betont, dass im steilen und engen Ortsgebiet von Schauenstein ein Unimog für den Winterdienst praktikabler wäre. Wie Schaller einräumte, sehen das die Mitarbeiter immer noch so. Deshalb schlug er vor, den verbleibenden Unimog in Schauenstein einzusetzen und das Ersatzfahrzeug in den Ortsteilen.

Ein Unimog habe mit der hohen Ladefläche noch einen weiteren Nachteil, wie Bauamtsleiter Peter Sprandel anmerkte. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Martin Günther verwies auf die Nachbarstadt Selbitz, die bereits seit Jahren auf Kommunal-Traktoren setze. ÜWG-Stadtrat Frank Schmidt appellierte, die Bauhof-Mitarbeiter in die weiteren Beratungen einzubinden. Der Stadtrat einigte sich auf die Grundsatz-Entscheidung, den alten Unimog durch einen Kommunal-Traktor zu ersetzen und beauftragte den Bürgermeister, Angebote einzuholen. Werner Rost

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