Stadtsteinach Bald Pfadfinder in Stadtsteinach

Klaus Klaschka
Felix Bär hat in Stadtsteinach eine Pfadfindergruppe gegründet. Treffen sind jeden Mittwoch ab 16.30 Uhr an der historischen Schneidmühle. Foto: Klaus Klaschka

In Stadtsteinach soll es bald Pfadfinder geben. Die Idee dazu stammt von Felix Bär aus Waldbuch.

 
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Stadtsteinach - "Viele Abenteuer, viel Action, Spannung und Spaß erwarten jeden, der mit uns seine Freizeit verbringt. Wir haben einen einfachen Weg gefunden, Gruppenstunden trotz Corona möglich zu machen!"

Damit macht der Pfadfinderstamm "König Artus" auf sich aufmerksam, der jetzt auch eine Pfadfindergruppe in Stadtsteinach aufbaut. Das Rezept hierfür ist ganz einfach: Solange das Wetter mitmacht, finden die Treffen im Freien statt. Stütz- und Treffpunkt ist ab heute jeden Mittwoch um 16.30 Uhr die historische Schneidmühle am Eingang des Steinachtals. "Das Tal ist nicht nur ein naturhistorisches Erholungsgebiet, sondern auch ein großer Abenteuerspielplatz - zumindest für uns", sagt Felix Bär. Er ist der Initiator der neuen Pfadfindergruppe, für die offenbar Interesse besteht: Zu einem ersten informativen Treffen waren bereits zehn Kinder gekommen.

Felix Bär selbst ist Pfadfinder, seit er zwölf Jahre alt war. Seine "Heimat" ist in Waldbuch. In dem Weiler neben der Bundesstraße, gleich hinter Seibelsdorf, gibt es bereits seit 60 Jahren einen Pfadfinderstamm. Die Gruppe hat bereits den 1. Jugendpreis des Landkreises Kronach und auch einen Bürgerkulturpreis des bayerischen Landtags erhalten. "Wir haben etwa 50 Mitglieder, davon sind 30 Kids im Alter zwischen fünf und 16 Jahren", erzählt er. "Die Kinder kommen bis aus Steinwiesen zu uns. Was wir machen, scheint also nicht uninteressant zu sein - warum also nicht auch eine Gruppe in Stadtsteinach anbieten." Deshalb habe er sich überlegt, eine weitere Gruppe zu gründen.

Bei der Pfadfinderei geht es vordergründig zwar um "Abenteuer und Spass; dahinter steckt aber mehr", sagt Bär. "Das kann man vielleicht mit ,sich im Team zurechtzufinden und sich gegebenenfalls behaupten‘ umschreiben." Das ist zumindest seine persönliche Erfahrung als Pfadfinder.

Mittlerweile 31 Jahre alt, hat er vor einem Jahr einen Rewe-Markt mit 38 Angestellten in Helmbrechts aufgemacht - "etwas, was ich ohne die Pfadfinderei in diesem Ausmaß vielleicht nicht gewagt hätte", resümiert er . "Auch wenn wir nur spielen - wir sammeln dabei Erfahrungen in der Gruppe und mit dem, womit wir spielen - ohne dogmatische Erklärungen oder Vorträge, sondern eher altersgemäß im Spiel, also durch Selbsterfahrung."

Zurzeit geht es um die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. "Dafür bietet uns das Steinachtal eine Menge Möglichkeiten", sagt Bär. "Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, was wir mit diesen Elementen machen. Wenn wir das klare Wasser der Steinach sehen und wissen, dass wir zu Hause alles Mögliche ins Wasser hineinbringen, dann wäre es auch interessant zu sehen, wie das Schmutzwasser wieder gereinigt wird. Dazu wäre natürlich ein Besuch der Kläranlage ganz toll. Oder zum Thema Feuer: Wir haben kleine Lagerfeuer bei unseren Zeltlagern. Dazu wäre es auch toll, wenn wir die Feuerwehr mal besuchen könnten, oder gar mit der Drehleiter ganz hoch hinauf gefahren würden."Das sind nur einige Aktionen, die sich Bär vorstellen könnte und die für die Jungs und Mädchen spannend sein dürften.

Im Prinzip finden die Treffen zwar draußen statt, sodass die Kinder auch entsprechend angezogen sein sollen, sollte das bei besonders strengem Winter nicht möglich sein, dann gibt es auch Möglichkeiten, sich drinnen zu treffen. "So weit das bei den derzeit bestehenden Coronaauflagen dann möglich ist", sagt Felix Bär. "Der neue Jugendraum in Stadtsteinach wäre vielleicht eine Möglichkeit, wenn die Stadt, beziehungsweise das Jugendparlament uns dort aufnehmen würde."

Es waren überwiegend Jungs mit ihren Vätern zum ersten Kennenlernen gekommen, berichtet Felix Bär; aber auch drei Mädchen. "Bei uns können alle Kinder mitmachen. Gut, wenn nicht notwendig ist es aber, dass sie regelmäßig kommen; nur ab und zu mal vorbeischauen ist schwierig. Wenn wir zum Beispiel einen ganz bestimmten Knoten zum Zeltaufbau gelernt haben, dann sollte man den können." Natürlich wird es auch mit einer neuen Stadtsteinach Gruppe Zeltlager und ganze Wochenendtreffen geben. So alle zwei bis drei Monate haben wir so etwas im Programm." Dann gibt es auch Treffen mit anderen Pfadfindergruppen. "Wir sind nicht unbedingt darauf aus, große Gruppen in Stadtsteinach zu haben," sagt Felix Bär. "Mit weniger Kindern kann man besser umgehen - aber: niemand wird weggeschickt", sichert er zu.

Wer sich informieren will: Die Waldbucher Gruppe hat eine Homepage, stammkoenigartus.de, und eine Telefonnummer, 0175/5242443.

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