Länderspiegel Sprengstoff-Paket in Oberkotzau: Erste Ergebnisse am Montag

Sprengstoff-Paket löst Großeinsatz in Oberkotzau aus: LKA ermittelt Foto: Uwe von Dorn

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückt in eine Wohnstraße am Ortsrand von Oberkotzau aus. Viele Fragen bleiben offen. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.

 
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Oberkotzau – Am Sonntagmittag ist längst wieder Ruhe eingekehrt an der Hasenheide in Oberkotzau. Nichts erinnert mehr an die Aufregung zwei Tage zuvor, als hier ein Großaufgebot an Einsatzkräften anrückte, unter anderem Ermittler des Landeskriminalamts aus München anreisten.
Ein verdächtiges Paket, abgestellt vor der Haustür eines Einfamilienhauses, hat sie auf den Plan gerufen. Da ist es mit der sonst üblichen Idylle in der Wohnstraße am Ortsrand von Oberkotzau mit einem Schlag vorbei.


Es braucht offenbar nicht allzu viele Untersuchungen, um festzustellen: Das ist nicht irgendein Paket, wie es tagtäglich Zigtausende Male ausgeliefert wird. Nein, es ist eine Lieferung mit hochexplosivem Inhalt. Ein Sprengsatz verbirgt sich in dem rechteckigen Karton.
Sofort gilt höchste Alarmstufe. Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk rücken an. Das Grundstück wird großräumig abgesperrt, Anwohner müssen ihre Häuser verlassen. Doch schon bald erste Entwarnung und Erleichterung: Spezialisten haben den Sprengsatz entschärft, „unschädlich gemacht“, wie es im Polizeijargon heißt. Eine kontrollierte Sprengung.


Parallel dazu befragen Polizisten sämtliche Nachbarn: „Ist Ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen?“ Denn, das ist in der Tat auffällig, ein klassischer Tatort ist die Hasenheide nicht. Eine dicht bebaute Sackgasse. In der Nähe des Wendehammers befindet sich das Einfamilienhaus. Wie, fragen sich viele, wird der Täter unbemerkt zu dem Haus gelangt sein? Und wie kann er ebenso unbemerkt wieder verschwunden sein?
Wenn Sprengstoff im Spiel ist, kommen in der Regel Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) zum Einsatz. Außer an Bahnhöfen und Flughäfen, wenn mal wieder ein herrenloser Koffer entdeckt wird – das fällt in die Zuständigkeit der Bundespolizei. Die LKA-Beamten müssen am Freitagnachmittag im Pendlerverkehr den langen Weg über die A 9 antreten. Stunden über Stunden vergehen, bis sie am Abend in Oberkotzau eintreffen und die Reste des Sprengsatzes sichern.


Der vorsorglich kontrolliert in die Luft gesprengte Gegenstand ist inzwischen von Kriminaltechnikern Landeskriminalamts untersucht worden. Ob es sich um einen Sprengsatz gehandelt habe oder nicht, könne aber noch nicht beantwortet werden, sagte ein Sprecher des LKA am Montagvormittag. Ergebnisse lägen noch keine vor.

Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken hält sich derweil bedeckt. Kein Zeugenaufruf. Keine Einzelheiten. Keine Pressemitteilung. Es dringt lediglich durch, dass „in alle Richtungen“ ermittelt werde. An diesem Montag will das Landeskriminalamt in einer Presse-Erklärung informieren.

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