Hof Konradsreuth: Rat geht Wasserproblem an

Helmut Engel

Bei starkem Regen wird es einigen Föhrenreuthern zu nass. Das Wasser soll nun abgeleitet werden. Das Ganze kostet 45 000 Euro.

 
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Konradsreuth - Der Konradsreuther Gemeinderat hat sich erneut mit dem Niederschlagswasser im Ortsteil Föhrenreuth befassen müssen. Das Problem: Aufgrund der Hanglage des Dorfes verursacht die Ableitung des Wassers, besonders bei Starkregen, immer wieder erhebliche Probleme bei tiefer gelegenen Anwesen.

Bereits im September vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, dass Maßnahmen für eine nachhaltige Verbesserung der Ableitung des Niederschlagswassers erforderlich sind. Besonders betroffen sind die Anwesen Föhrenreuth 6 bis 9. Die Verwaltung hatte das Planungsbüro Reinhard Schnabel mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Jetzt stellte der Ingenieur im Gemeinderat bauliche Maßnahmen vor, die die Ableitung des Regenwassers verbessern sollen.

Schnabel erklärte, dass für das Problem besonders drei Hohlwege verantwortlich sind, die das Niederschlagswasser in den Ort hineinleiten. Zusätzlich würden private befestigte Flächen von landwirtschaftlichen Anwesen das Problem verstärken. Das Kanalnetz in der Ortsmitte sei nicht in der Lage, all das Wasser aufzunehmen. Dazu bräuchte es nicht einmal besonders starke Niederschläge, auch mittlere und kleinere Regenfälle würden schon genügen, um das Kanalnetz an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit zu bringen. "Wir müssen mit möglichst einfachen Mitteln das Oberflächenwasser ins Kanalnetz bringen", sagte Schnabel.

An den 1,5 bis zwei Meter tiefen Hohlwegen selbst könne man nichts ändern. Um das Wasser beim ersten Hohlweg an der Bebauungsgrenze abzufangen, schlägt Schnabel Einlaufkästen von 60 bis 80 Zentimetern Breite mit Schlammspeicher vor. Diese sollten an das Kanalnetz angeschlossen werden. Auch der Wassereinlauf aus den privaten Hofflächen müsse verändert werden. Ein Hohlweg könnte aufgefüllt werden, um das Wasser seitlich ins Gelände abzuleiten. Zum dritten Hohlweg sollte ein Rohrsystem verlegt werden und das Wasser könnte mit einer Bordsteinanlage eingeleitet werden. Die Kosten hierfür wurden etwa 45 000 Euro betragen. "Wir müssen das Wasser abfangen, bevor es auf den befestigten Flächen richtig Kraft bekommt", erklärte Bürgermeister Matthias Döhla. "Mit diesen nicht ganz so einfachen Mitteln können wir in Zusammenarbeit mit den Anliegern eine erste Verbesserung schaffen."

Matthias Knöchel (CSU) fragte nach, ob die Kanalisation es schaffe, das Wasser aufzunehmen, wenn alles eingeleitet wird. Schnabel sagte, dass man keine hydraulischen Berechnungen gemacht habe. Es könnte möglich sein, dass, wenn alle Maßnahmen abgeschlossen seien, das Kanalnetz überlastet werde. "Aber mehr Schaden als jetzt könnte es auch nicht anrichten." Peter Großmann (FBK) bemängelte, dass aus Dachrinnen Wasser auf die Straße laufe. Die Gebäudebesitzer sollten ihr Wasser ins Kanalnetz einleiten. Auch Döhla sieht darin ein Problem. Auch in der kalten Jahreszeit, wenn nur wenig Wasser auf die Straße läuft, würde dies zu Glatteis führen. Döhla: "Wir sind hier bei den Einwohnern auf Verständnis gestoßen."

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass man 2021 als ersten Bauabschnitt die Ableitung des Oberflächenwassers im Bereich des unbefestigten Weges zwischen den Anwesen Kaiser und Friedrich umsetzen werde. Dazu baue man einen Ableitungskanal mit Einlaufschächten entlang des Anwesens Kaiser.

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