Bayreuth Rückenwind für den Campus Kulmbach

So könnte er aussehen, der Campus Kulmbach, der auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entstehen soll. Entwurf: Städteplaner Martin Schmirmer Quelle: Unbekannt

Nach dem Spitzengespräch in München nehmen die Neupläne für den Campus in Kulmbach Fahrt auf. Landrat Klaus Peter Söllner sieht darin eine Jahrhundertchance.

 
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Kulmbach/München - Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer und Wissenschaftsminister Bernd Sibler sehen den Aufbau des Campus Kulmbach auf einem guten Weg. Das betonten die beiden Minister nach dem Runden Tisch mit den Landtagsabgeordneten der Region, Vertretern der Universität Bayreuth und Lokalpolitikern im Bayerischen Landtag noch einmal in einer Pressemitteilung.

Denn bisher ist die Lebenswissenschaften-Fakultät der Universität am Standort Kulmbach für Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit noch nicht sichtbar. Zwar wurden Räume in der ehemaligen Hornschuch-Villa, in der Kulmbacher Spinnerei, beim BRK-Kreisverband und im Einkaufszentrum Fritz angemietet. Doch dies könne keine Dauerlösung sein, wie Verantwortliche der Uni Bayreuth betonen. Für den Neubau wurde bereits mit dem ehemaligen Kulmbacher Güterbahnhof ein Standort gefunden. Jedoch ziehen sich die Verhandlungen mit dem Eigentümer, der Kulmbacher Brauerei, schon seit geraumer Zeit hin.

"Mir ist wichtig, dass es für die Fakultät für Lebenswissenschaften in Kulmbach deutlich vorwärtsgeht", sagt Bauministerin Schreyer zum aktuellen Sachstand. "Wir tun von Seiten des Freistaats alles dafür, den Grunderwerb so schnell wie möglich abzuschließen. Allerdings bitten wir auch um Verständnis dafür, dass es sich hier um ein großes Projekt handelt, das nicht übers Knie gebrochen werden kann." Die Immobilien Freistaat Bayern ist mit den Eigentümerinnen des Güterbahnhofs bereits im regen Kontakt. Auch Wissenschaftsminister Bernd Sibler sagt seine Unterstützung für das Vorhaben zu: "Wir wollen dieses Projekt und wir werden es realisieren." Der Aufbau der neuen Fakultät für Lebenswissenschaften sie von Anfang an tatkräftig unterstützt worden. "Wir werden weiterhin konzentriert und ergebnisorientiert an der Umsetzung arbeiten."

Der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner nannte die Ansiedlung der siebten Fakultät in Kulmbach "eine Jahrhundertchance für Stadt und Landkreis Kulmbach". Söllner teilte am Freitag mit: "Sowohl als Einrichtung der Wissenschaft wie auch für die Strukturentwicklung der gesamten Region wird der Campus Kulmbach maßgebliche Impulse setzen. Ich erwarte positive Auswirkungen auf Lebensqualität und Lebensgefühl bis hin zur demographischen Situation."

Daher sei das Spitzengespräch als ein "sehr wichtiger Meilenstein" anzusehen. Er sei dankbar, dass sich die beiden Minister des wichtigen Themas persönlich annehmen. Das bestätige die Strategie der Staatsregierung, universitäre Einrichtungen im ländlichen Raum anzusiedeln." Durch die Aufnahme in die High-Tech-Agenda des Ministerpräsidenten Markus Söder wird die Bedeutung des Life Science Campus Kulmbach herausgehoben und priorisiert", erklärt Söllner darüber hinaus. Zunächst stehe das Ergebnis des baufachlichen Gutachtens an. Die Universität und die Regierung von Oberfranken hätten dazu äußerst wertvolle Vorarbeit geleistet. Das Gutachten soll den nächsten Wochen fertig gestellt werden. "Das Gutachten ist die Basis für die finalen Grundstücksverhandlungen der Immobilien Bayern (ImBY) mit den Grundstückseigentümern", führt Söllner aus. "Ich bin deshalb zuversichtlich, dass bis Mitte 2021 alle wesentlichen grundsätzlichen Rahmenbedingungen geklärt sein werden und der Haushaltsausschuss die Mittel freigeben kann."

Die Universität Bayreuth habe mit Präsident Prof. Stefan Leible, Gründungsdekan Prof. Stephan Clemens und Kanzler Markus Zanner an der Spitze "mit enormen Aufwand bereits in den letzten Monaten wichtige Weichenstellungen auf den Weg gebracht und dabei herausragendes Lehrpersonal für Kulmbach begeistern können". In einer Plakat-Kampagne stellte sich ein Teil der Akteure in den vergangenen Wochen bereits der Kulmbacher Bevölkerung vor.

Die Abgeordneten im Landtag, Martin Schöffel (CSU), Rainer Ludwig (Freie Wähler) und Inge Aures (SPD) würden das Kulmbacher Anliegen kraftvoll vertreten, gibt sich Söllner zuversichtlich. Bezirkstagspräsident Henry Schramm (CSU) habe in den vergangenen Jahren "maßgebliche und letztlich höchst erfolgreiche Anstrengungen unternommen, um das Projekt Universitätsstandort Kulmbach auf die Spur zu setzen." Letztlich sei des die Kabinettssitzung in Kulmbach gewesen, die das Vorhaben erst in die Spur gebracht habe.

Er gehe davon aus, dass auch die Stadt Kulmbach mit Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) an der Spitze, der Stadtrat, der Kreistag und in die beteiligten Verwaltungen alles tun, um die Interimslösungen voranzutreiben. "Wir Kulmbacher müssen die Ansiedlung der siebten Fakultät der Universität Bayreuth mit Nachdruck als unser Projekt betrachten", fordert Landrat Klaus Peter Söllner. "Packen wir die Umsetzung gemeinsam an! "

Wissenschaftler und Studierende leisten indes schon Pionierarbeit in Kulmbach: In den provisorischen Räumen konnte der Studienbetrieb planmäßig im Wintersemester starten. Das Wissenschaftsministerium beschleunigte das Verfahren für die vorgezogene Personalausstattung und begleitet das Unterbringungskonzept. Die Planungen für den Campus-Bau sind laut Staatsminister Sibler bereits angelaufen und werden parallel zum Grunderwerbsverfahren fortgesetzt.

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