Der Titel "Asylum" bedeutet Nervenklinik, Irrenanstalt. Eine solche, im ländlichen England nahe London, ist Hauptschauplatz eines Films, den man in der Reihe "Porträt David Mackenzie" anschauen kann. "Ich spreche von Leidenschaft", sagt der Psychiater Dr. Cleave, der die schweren Fälle behandelt, als er sich mit dem neuen Kollegen Max Raphael unterhält. Um Leidenschaft - von der Sorte "amour fou" - geht es in der Geschichte, die sich ereignet. Eine Ungeheuerlichkeit: Max' elegante, doch frustrierte Ehefrau Stella verliebt sich in den Patienten Edgar, ausgerechnet einen der schwersten Fälle, denn der Mann, ein Bildhauer, hat seine Frau aus Eifersucht ermordet, enthauptet und verstümmelt. Weil er im normalen Leben aber keine Gefahr darstellt, darf er, unter nicht allzu strenger Aufsicht, in Stellas Garten tätig sein - bald auch im übertragenen, unmoralischen Sinn. Die Affäre setzt sich außerhalb der Anstalt fort. Dem viril-animalischen Max nämlich gelingt die Flucht, und Stella verlässt Mann und Kind, um ihm nach London zu folgen: Sie nimmt sozusagen Asyl in der Gosse, auch in der Hölle. Obwohl Edgar sie wüst verprügelt, kommt sie von ihm und ihrer Besessenheit nicht los. Immer tiefer stürzt sie hinab, und natürlich muss das ein schlimmes Ende nehmen.