49. Hofer Filmtage Trash Detective

Von Michael Thumser
 Foto: PR

In Uwe stecken Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

 
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Ein schmutziger und doch ein feiner Kerl ist er, Witwer, einsam. Ein Suffkopf, unheilbar: Wenn er „dicht“ ist, rührt sich in ihm ein gewalttätiger „Dämon“. Während der Fastnacht in Matringen, seinem Heimatkaff, geht die kesse „Miss Süddeutschland“ verloren. Angeblich hat Uwe sie im Vollrausch umgebracht und verschwinden lassen – angeblich. Möglicherweise. Vielleicht wirklich?

Wie ein Ermittler aus dem Müll fahndet Uwe auf eigene Faust nach dem Täter – bis ihm selber Zweifel an seiner Unschuld kommen.

Große Überraschungen hält der Krimiplot nicht bereit. Aber er bedient das Genre des zurzeit beliebten Mundartkrimis – das schwäbische „Gschwätz“ klingt oft so schleierhaft wie „Schwedisch“, das gibt Debütregisseur Maximilian Buck lachend zu.

Und eine kuriose Charakterstudie offenbart sich allmählich: Mit tief gefalteter Charles-Bukowski-Physiognomie und verschmuddelter Restintelligenz gibt Rudolf Waldemar Brem grandios den Saufaus als unverwüstlichen Underdog.

Um das Duo Recht und Unordnung zu vervollständigen, setzt sich die resolute Therese Hämer als Landpolizistin eine Wintermütze mit Schlappohren auf wie Frances McDormand in „Fargo“. Ein kleiner, aber schon ziemlich gekonnter Film; eher ein Fernsehformat.

Trotzdem darf sich Regisseur Buck freuen: Vom 18. Februar an ermittelt der „Trash Detective“ im Kino.



Regie: Maximilian Buck; Deutschland; Spielfilm; 90 Minuten.

Spannung: *-- Anspruch: *-- Humor: *--


Donnerstag, 22 Uhr, Regina.