Alles soll schön sein und werden, auch der Skiurlaub bei Davos. Aber der Ehe mit Martina geht der Halt verloren; Tochter Jenny, aggressiv pubertierend, verweigert sich zickig; und Sarah, die mitgereiste Tochter des Chefs, hält sich schüchtern zurück.

Als ein Junge aus dem Ort die 15-Jährige missbraucht, zieht Thomas, selbst manipulierbar, alle Register der Verdrehung, Täuschung, Suggestion, um die schlimme Wahrheit zu verdrängen und unheilvolle Folgen zu vermeiden. Für den schönen Schein schont er nicht Leib noch Leben.

Auf seinen routiniert facettenreichen, zurzeit vielleicht etwas zu vielbeschäftigten Hauptdarsteller Devid Striesow konzentriert der Regisseur die Geschichte, die er, einiger aufgebauschter Wendungen ungeachtet, packend konsequent durchführt. Heiter will Thomas das Leben; lächerlich macht er sich mit jedem Versuch, im Lügengebäude seiner längst nicht mehr „richtigen Familie“ etwas richtig zu stellen oder gerade zu biegen. Die Konzentration des Zuschauers aber zieht mehr und mehr Annina Walt als wunderbar fragile Sarah auf sich: Weil sie kein Opfer sein will, muss Thomas zum Täter werden.

Spannung: **- Anspruch: *-- Humor: *--

Regie: Micha Lewinsky; Schweiz; Spielfilm; 92 Minuten.


Freitag, 21 Uhr, Club; Sonntag, 14 Uhr, Regina.