Frau Schubert, Sie sind heuer zum vierten mal bei den Filmtagen - wie ist es, nach Hof zurück zu kommen?

Ich habe an Hof viele schöne Erinnerungen, deshalb ist es ganz toll. Mit Heinz Badewitz bin ich sehr verbunden, denn er hat mich als Filmemacherin entdeckt und weiterempfohlen.

Was bedeutet Ihnen, als Gewinnerin des Bayerischen Filmpreises der Preis der Stadt Hof?

Der Bayerische Filmpreis war eine Würdigung für eine Rolle, die mir natürlich sehr wichtig war und ist. Der Hofer Filmpreis ist eine ganz tolle Bestätigung für meine gesamte Arbeit. Ich sehe ihn als Ansporn und freue mich sehr darüber.

Was zeichnet die Hofer Filmtage aus?

Sie sind eines der wichtigsten deutschen Festivals, und ich kann mir vorstellen, dass sie auch für die Stadt Hof etwas Besonderes sind. Ich bin in Braunschweig aufgewachsen und wünschte, dort hätte es in meiner Jugend so etwas gegeben - ein Festival, bei dem einmal im Jahr die ganze Stadt aufblüht. Hautnah an den Filmtagen kann man als junger Mensch sein filmisches Wissen viel früher ausbilden und mitarbeiten, wie es hier viele junge Leute tun. So war ich in Braunschweig eben viel im Theater.

Apropos: Sie haben am Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel studiert, am Burgtheater angefangen und sind auf den großen Bühnen ebenso erfolgreich unterwegs wie vor der Kamera. Wo liegen ihre Vorlieben?

(lacht) Es ist immer dann toll, wenn's toll ist. Am Theater ist man während der achtwöchigen Probenzeit ganz eng bei der Entstehung dabei. Zum Film kommt man erst, wenn alles schon vorbereitet ist, wenn das Drehbuch steht; und der Regisseur gibt Anweisungen. Ich selbst bin sehr wählerisch bei der Auswahl meiner Rollen, ich will nur gute Filme machen, und ich bin in der privilegierten Situation, dass ich das tun kann.

Sie schreiben selbst Drehbücher und haben bei den Hofer Filmtagen ihre beiden ersten Kurzfilme uraufgeführt. Wann sehen wir hier ihren ersten Langspielfilm?

Gerade heute im Hotel habe ich das Treatment, den Entwurf des Drehbuchs, beendet; also: Die Geschichte steht. Aber wann es sie als Spielfilm gibt - wer weiß?

Und worum geht es?

Es ist ein Film über unverarbeitete Traumata, die auf die nächste Generation wirken: Eine Tochter muss die Folgen ausbaden, weil ihre Mutter sich sträubt, die Wahrheit zu sagen.

Was ist Ihr aktuelles Projekt?

Ich drehe gerade mit Bjarne Mädel in Heilbronn den Fernsehfilm "Wer aufgibt, ist tot". Deshalb muss ich in wenigen Stunden auch wieder wegfahren.

Das Gespräch führte

Kerstin Starke