News Hofer Filmtage verkünden erste Filme

Alina Juravel

Das Hofer Filmfestival steht in den Startlöchern und das Programm füllt sich. Bei der 52. Ausgabe präsentiert sogar ein Grimme-Preisträger sein Werk.

 
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Hof - Die 52. Hofer Filmtage rücken immer näher und das Programm füllt sich zusehends. Nachdem die Macher bereits vor einigen Wochen mit der Tragikomödie „Glück ist was für Weicheier“ von Anca Miruna Lazarescu den Eröffnungsfilm angekündigt haben, sind nun zehn weitere Filme ins Programm gerückt.
Festival-Leiter Thorsten Schaumann und sein Team wollen den Zuschauern ein abwechslungsreiches Programm präsentieren und versprechen den Besuchern „ein vielfältiges Spektrum an Themen, formalen Experimenten und eigenwilligen Interpretationen.“ Wie das Filmfestival auf seiner Homepage weiter verkündet, stehen im diesjährigen Programm Themen wie Familie, Freundschaft und Heimat im Fokus. „Es sind Geschichten über Sehnsucht nach Liebe, das Erwachsenwerden, die Frage nach Heimat, Dorf- oder Stadtleben und die Suche nach den Spuren der Vergangenheit“, heißt es in der offiziellen Erklärung.

So ist beispielsweise Luzie Looses Drama „Schwimmen“ im Programm vertreten, in dem zwei 15-Jährige ein Spiel entwickeln, in dem sie alles, was sie tun, mit ihren Handykameras festhalten. Schon bald kommen sie auf die Idee, die Kamera umzudrehen und heimlich ihre Mitschüler zu filmen, die Elisa früher gemobbt haben. Aus ihrer engen Freundschaft entwickelt sich eine zerstörerische Dynamik.

Mit „Kanun“ dürfen sich die Kinobesucher auf einen Film mit Starbesetzung freuen. Kida Ramadan, der im Frühjahr mit dem Deutschen Fernseh- und dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, führte bei „Kanun“ nicht nur neben Til Obladen Regie, sondern spielt auch eine der Hauptrollen. Eine weitere Hauptrolle besetzt Frederick Lau, der mit Kida bereits in der Erfolgsserie „4 Blocks“ vor der Kamera stand. Der Film behandelt das albanische Gewohnheitsrecht Kanun, bei dem der älteste Mann der Familie das Sagen über Ehe- und Strafrecht hat.


Katharina Wackernagel, bekannt aus dem Thriller „Der Baader Meinhof Komplex“ präsentiert bei den Hofer Filmtagen mit der Tragikomödie „Wenn Fliegen träumen“ ihr Regiedebüt. Die Regisseurin beschreibt ihr Werk als skurril-poetisches Roadmovie über Einsamkeit und das pralle Leben.

Hier ist der Überblick über alle bisher bekannten Filme im Programm:

Atlas
Regie: David Nawrath
Der 60-jährige Walter ist Möbelpacker für Zwangsräumungen. Er ist der treueste Arbeiter, den der Chef in seiner Spedition hat, bis er in einem konkreten Fall damit konfrontiert wird, dass sein unbekannter Sohn zu den letzten Verweigerern des Auszugs gehört.
Mit Rainer Bock, Albrecht Schuch, Thorsten Merten, Uwe Preuss

Der Schrei
Regie: Bünyamin Musullu
Niko befolgt keine Regeln, er stammt aus einer Akademikerfamilie und will was erleben. Dabei eckt er immer wieder an. Für ihn geht es um „Leben oder Erzählen“.
Mit Bardo Böhlefeld, Ronja Herberich, Friederike Friedrichs

Es ist aus, Helmut
Regie: Petra Lüschow
Westdeutschland in den 80er Jahren: Die 68er und ihre Ideale von Aufbruch und Freiheit sind endlich auch in der hessischen Provinz angekommen, als ein linksliberaler Lehrer an Ursulas Schule kommt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.
Mit Anna Florkowski, Florian Stetter, Christina Grosse, Thorsten Merten

Ich liebe alles, was ich an dir hasse
Regie: Nadine Keil
Helena ist heimlich in Kai, den Freund ihrer Zwillingsschwester Mia, verliebt. Als Mia ihre Affäre Finn in den gemeinsamen Schwesternurlaub mitbringt, wittert Helena eine Chance für sich. Wie gut, dass Wissenschaftler im nahegelegenen Wald Hormonfallen ausgelegt haben, die ihre eigene Dynamik entwickeln.
Mit Maria und Klara Wördemann, Aaron Arens, Michael Kranz

Kanun
Regie: Til Obladen und Kida Ramadan
Kanun ist das albanische Gewohnheitsrecht aus vorrömischer Zeit, bei dem der älteste Mann der Familie das Sagen hat über Ehe- und Strafrecht. Kann Agim der Verurteilung durch dieses Gesetz entkommen?
Mit Kida Ramadan, Blerim Destanni, Frederick Lau

Kill me today, tommorow I'm sick!
Regie: Joachim Schroeder und Tobias Streck
Pristina 1999. Anna arbeitet für die Hilfsorganisation OSZE und ist stolz ihren Beitrag für einen demokratischen Wandel auf dem Balkan zu leisten. Doch sie muss erkennen, dass nicht alle Kollegen so denken wie sie. Aber kann sie sich auf den Glückritter Plaka verlassen?
Mit Karin Hanczewski, Carlo Ljubek, Tommy Sowards, Sigi Zimmerschied

Raus
Regie: Philipp Hirsch
„Unsere Welt ist am Arsch, weil die Falschen am Drücker sind!“ Das ist Glockes Sicht auf die Dinge. Zumindest im Moment. Er versucht sich als Aktivist, aber eigentlich will er ein Mädchen beeindrucken.
Mit Matti Schmidt-Schaller, Milena Tscharntke, Tom Gronau

Schwimmen
Regie: Luzie Loose
Die Freundinnen Elisa und Anthea, beide 15, entwickeln ein Spiel, in dem sie alles, was sie tun, mit ihren Handykameras festhalten. Was lustig und gut gemeint war, entwickelt bald eine zerstörerische Dynamik.
Mit Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Alexandra Finder, Jürg Plüss

Vom Lokführer, der die Liebe suchte
Regie: Veit Helmer
Nurlan, der Lokführer, lenkt tagein, tagaus seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Eines Tages verheddert sich ein blauer Spitzen-BH an seiner Lok und Nurans macht sich auf die Suche nach der Besitzerin.
Mit Predrag ‚Miki‘ Manojlovic, Denis Lavant, Paz Vega

Wenn Fliegen träumen
Regie: Katharina Wackernagel
Eine Psychotherapeutin und ihre Halbschwester machen sich in einem roten Feuerwehrauto auf dem Weg nach Norwegen, verfolgt von einem Haufen gestrandeter Persönlichkeiten, umnebelt von Wodka und ein paar Fliegen, die anfangen zu träumen.
Mit Thelma Buabeng, Nina Weniger, Johannes Klaußner

Wo kein Schatten fällt
Regie: Esther Bialas
Für die Sommerferien kehrt die 14-jährige Hanna in ihr Heimatdorf zurück, das weit abgelegen hinter dem Moor liegt. Die Dorfbewohner begegnen ihr mit größter Skepsis, mysteriöse Dinge geschehen.
Mit Valerie Stoll, Milena Tscharntke, Godehard Giese

Glück ist was für Weicheier (Eröffnungsfilm)
Regie: Anca Miruna Lazarescu
Der Film erzählt die Geschichte zweier Schwestern mit ihren ganz eigenen Problemen: die zwölfjährige Jessica wird ständig für einen Jungen gehalten und kämpft gegen zahlreiche Ticks. Sie würde gern mit der drei Jahre älteren Sabrina tauschen, denn die ist trotz ihrer Krankheit wunderschön und scheint alles unter Kontrolle zu haben. Doch dann verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand.
Mit Ella Frey, Emilia Bernsdorf und Martin Wuttke