Kritiken Arme Ritter

 Foto: Hofer Filmtage

Schon einmal gab’s "Arme Ritter" im Kino: 1977, in "Kramer gegen Kramer". Jetzt, in Hof, wärmt Florian Schmitz Altbackenes weniger genussvoll als spätjugendliche Ménage-à-trois auf.

 
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Regie: Florian Schmitz; Deutschland; Spielfilm, 71 Minuten

Schon einmal gab’s "Arme Ritter" im Kino: 1977, in "Kramer gegen Kramer", ließ Dustin Hoffman nicht mehr ganz frische Weißbrotscheiben mit Ei und Milch in einer Pfanne brutzeln. Jetzt, in Hof, wärmt Florian Schmitz Altbackenes weniger genussvoll als spätjugendliche Ménage-à-trois auf. Sein Langdebüt erzählt, was es ähnlich schon oft, auch leichter und gewichtiger gab: Performer Erik, ziemlich einsam, lernt ein munteres Pärchen kennen; verliert still sein Herz an das Mädchen; kommt aber, auch nachdem es sich vom Freund getrennt hat, nicht mit ihm zusammen. In inniger Umarmung zeigt der Schluss die beiden: Ende einer unmöglichen Liebe? Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

Lange bemühen sich Regisseur und Kamera, die improvisierte Handlung in zittrige Bruchstücke zu dekonstruieren. Herkömmliche Spannungsdramaturgie will der Regisseur dem Geschehen austreiben. Indes reichen die zwischenmenschlichen Spannungen der armen Lebensglücksritter als Ausgleich nicht aus: ein ziemlich unflotter "Dreier". Michael Thumser

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Sonntag, 19 Uhr, City

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