Hof Jeder siebte Hofer ist überschuldet

Wird man von einem Freund immer wieder um Geld angepumpt, sollte man nachhaken. Vielleicht stecken eine Spielsucht oder andere ernste Geldprobleme dahinter. Foto: Franziska Kraufmann

Nirgendwo in Bayern sind so viele Menschen pleite wie in der Saale-Stadt. Dies zeigt eine neue bundesweite Auswertung.

 
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München/Neuss - Nirgendwo in Deutschland sind die Bürger so wenig von Überschuldung betroffen wie in Bayern. Mit 7,42 Prozent lag die Quote in 2018 dort in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, wie aus einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in Neuss hervorgeht. 0,8 Millionen Menschen gelten demnach im Freistaat als überschuldet. Bayern führt die Liste mit der geringsten Verschuldung seit Jahren an, gefolgt von Baden-Württemberg, das eine Überschuldungsquote von 8,31 Prozent im laufenden Jahr aufweist.

Allerdings kann man sich nicht in ganz Bayern über gute Zahlen freuen: Mit einer Überschuldungsquote von 14,02 Prozent liegt die Stadt Hof auf Platz 369 der 401 Städte und Kreise. Dies ist der schlechteste bayerische Wert. Der Landkreis Hof kommt auf 8,89 Prozent, der Landkreis Wunsiedel auf 9,3 Prozent. Der Wert liegt in der Stadt Bayreuth im Schnitt bei 9,74 Prozent und im Landkreis Bayreuth bei 6,33 Prozent. Innerhalb der Region wird das nur noch vom Landkreis Tirschenreuth mit einer Quote von 5,96 Prozent übertroffen, Kulmbach liegt bei 7,41 Prozent.

Eine Überschuldung liegt für die Autoren dann vor, wenn ein Schuldner seine Verpflichtungen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" über einen längeren Zeitraum nicht begleichen und er seinen Lebensunterhalt weder mit eigenem noch mit Kreditvermögen bestreiten kann. "Oder kurz: Die zu leistenden Gesamtausgaben sind höher als die Einnahmen."

Die Überschuldungsquote bezeichnet den Anteil der Menschen ab 18 Jahren, bei denen diese Merkmale zutreffen. In den vergangenen 14 Jahren ist diese Quote in Bayern leicht um 0,24 Prozent beziehungsweise 84 000 Betroffene gestiegen.

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