Historie Herr Badewitz, behalten Sie Ihre Frisur!

Herr Badewitz, behalten Sie Ihre Frisur! Quelle: Unbekannt

Eigentlich wollte er Filme machen, doch er sah ein, dass es seine Bestimmung war, sich um die Filme anderer zu kümmern und sie zu zeigen: Heinz Badewitz, Gründer und immer noch Leiter der Internationalen Hofer Filmtage. Ein Rücklick aus dem Jahr 2006.

 
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Eigentlich wollte er Filme machen, doch er sah ein, dass es seine Bestimmung war, sich um die Filme anderer zu kümmern und sie zu zeigen: Heinz Badewitz, Gründer und immer noch Leiter der Internationalen Hofer Filmtage, wurde 1941 in Hof geboren.

Nach einer Ausbildung als technischer Zeichner zog er 1963 nach München, machte ein Praktikum im Kopierwerk der Bavaria-Atelier GmbH und studierte am Deutschen Institut für Film und Fernsehen (DIFF), der späteren Hochschule HFF. Ab 1965 arbeitete Badewitz als Kamera-Assistent und Trick-Kameramann – unter anderem setzte er die Mainzelmännchen in Bewegung –, nebenbei drehte er eigene Kurzspielfilme, die unter anderem bei den Festivals in Oberhausen und Montreal gezeigt wurden. Seit Anfang der 70er Jahre war er als Regie-Assistent, Aufnahme- und Produktionsleiter bei zahlreichen deutschen Spielfilmproduktionen – so bei "Im Laufe der Zeit" von Wim Wenders – tätig, zugleich engagierte er sich für den Vertrieb des Neuen Deutschen Films im In- und Ausland. 1977 wurde er von den Internationalen Filmfestspielen Berlin engagiert. Dort ist er seither für das Programm "German Cinema" verantwortlich.

Bereits seit einigen Jahren ist Heinz Badewitz der dienstälteste Festivaldirektor Europas. Für herausragende Verdienste um den deutschen Film erhielt er bei der Verleihung des Bundesfilmpreises 1998 einen Ehrenpreis. Nicole Heesters, die ihm die Auszeichnung überreichte, nahm ihm ein Treuegelübde ab: "Herr Badewitz, behalten Sie Ihre Frisur!" Die Wochenzeitung Die Zeit nannte den Hofer Festivalleiter damals den "treuesten Liebhaber, den der deutsche Film je hatte. Er wurde nie müde, sich um die Abenteurer, Außenseiter und unbekannten Kinotalente zu sorgen."

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