Historie Jessica Schwarz: "Hof liebt Filme"

Interview: mit Jessica Schwarz Foto: H. K. Quelle: Unbekannt

Die Filmpreisträgerin Jessica Schwarz erzählt 2012 im Interview, was ihr die Auszeichnung bedeutet. Auch die Stadt Hof ist ihr sehr vertraut.

 
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Gratulation zum Filmpreis der Stadt Hof. Frau Schwarz, wann waren Sie zum ersten Mal Gast der Hofer Filmtage?

Ich glaube, der erste Film von mir, der in Hof lief, war "Kammerflimmern". Dann war ich wohl noch mit vier weiteren Filmen hier. Ich bin mir nicht ganz sicher.

Was reizte Sie zu Beginn Ihrer Karriere an Hof?

Die Filmleute in meiner Umgebung sagten immer, es wäre toll, wenn wir nach Hof kommen könnten. Hof war auch damals für junge Filmschaffende, aber ebenso für fortgeschrittene eine ganz wichtige Anlaufstelle, um sich gegenseitig kennenzulernen. Für mich persönlich ist Hof sehr nah zu meiner Heimat. Ich komme aus einer Kleinstadt im Odenwald, aus Michelstadt. Dort geht es ganz ähnlich zu wie hier. Das Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone ist mir vertraut. Ich laufe die Straße entlang und sage: Hier bin ich zu Hause, hier kenne mich hier aus. Ich fühlte mich bei meinem ersten Besuch in Hof sofort wohl.

Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung mit dem Hofer Filmpreis?

Ich versuche, die richtige Antwort zu finden. Aber das ist schwierig, wenn man sich die Preisträger vor mir anschaut. Eine unglaubliche Hürde. Ich bin ein Mensch, der - derart ausgezeichnet - denkt: Werde ich dem denn gerecht? Ich freue mich gerade, weil ich denke: Heinz Badewitz liebt Filme. Hof liebt Filme. Und ich liebe Filme auch. Und ich tue alles, um einen Film besonders zu machen. Jedes Mal ist es eine neue Geburt. Ich habe viele Filmbabys. Es war jedes Mal eine Aufgabe, die viel Kraft und Liebe gekostet hat, viel Tränen und alles. Heinz hat das wohl gesehen und gesagt: Jetzt kriegt sie den Preis. Wir lieben beide Filme, und deswegen gebe ich alles dafür. Jetzt hat er mich noch einmal ganz anders an Hof gebunden. Der schlaue Kerl.

Was hebt den Filmpreis der Stadt Hof von den vielen Preisen ab, die Sie schon bekamen? Immerhin ist der Grimme-Preis - für "Die Freunde der Freunde" - darunter.

Ich dachte beim Grimme-Preis: Nun ja, die anderen hatten bei dem Film viel mehr zu tun als ich; den Preis habe ich eigentlich gar nicht verdient. Der Hofer Filmpreis ist im Unterschied dazu kein Preis für die Leistung als Schauspielerin in einem einzigen Film, sondern schon fast für ein Gesamtkunstwerk. Das macht den entscheidenden Punkt aus. Ich werde mich deshalb total gerne an Hof erinnern. Heinz spürte die gleiche Leidenschaft in meinen Arbeiten. Das ist schön. Ich bin froh.

Das Gespräch führte Pit Fiedler

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