Historie Schauspieler darf nicht zu Filmtagen einreisen

Von Thomas Schuberth-Roth

Kleiner Skandal im Vorfeld der Hofer Filmtage 2012: Die deutsche Botschaft in Marokko verwehrt einem 18-jährigen Schauspieler den Flug nach Hof. Sie befürchtet offenbar, dass er nicht mehr in seine Heimat zurückkehrt.

 
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Hof - Abdessamad Achouba hat sich 2012 auf Deutschland und die 46. Internationalen Hofer Filmtage gefreut. Die offizielle Einladung des Festivals hatte der Schauspieler aus Marokko erhalten, die deutsche Botschaft in Rabat verweigert dem jungen Mann aber die Einreiseerlaubnis. Das teilen die grünen Bundestagsabgeordneten Agnes Krumwiede, Sprecherin für Kulturpolitik, und Elisabeth Scharfenberg aus Hof mit. Der 18-jährige Hauptdarsteller könne nicht persönlich vor Ort sein, wenn die Weltpremiere des Films "Aladin - Weg ins Paradies" auf dem Hofer Festival 2012 läuft.

"Die deutsche Botschaft in Marokko hat Achoubas Einreiseantrag aufgrund angeblich fehlender ,Verwurzelung' des Antragsstellers in seinem Heimatland abgelehnt." Die grünen Abgeordneten nennen diese Begründung "nicht nachvollziehbar". Achouba befinde sich in Ausbildung und lebe bei seiner Familie in Marokko.

Der Hofer Festival-Chef Heinz Badewitz bedauert, dass Achouba nicht einreisen darf. Er begrüße Jahr für Jahr Gäste aus aller Welt. Für afrikanische und einige osteuropäische Länder seien vorher offizielle Formalitäten zu erledigen. Dies sei auch im Fall Achoubas so gewesen. Er könne sich nicht erinnern, so Badewitz, dass Gäste der Filmtage dem Festival je wegen einer Einreiseerlaubnis fernbleiben mussten. Seines Wissen habe Regisseur und Produzent Simon Bischoff auch versichert, dass Achouba wieder zurückreise. Die grünen Bundestagsabgeordneten fordern indes Bundesaußenminister Westerwelle dazu auf, bei der Botschaft in Rabat einzuwirken, damit Achouba doch noch einreisen kann.