Hofer Volksfest 2017 "Kaum ein Platz ist besser als Hof"

Für die Schausteller gehört die Saalestadt zu den ersten Adressen in ganz Deutschland

 
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"Diesen Mix aus einheimischen Anbietern und guten, alteingesessenen Schausteller-Familien gibt es sonst fast nirgends", sagt Lorenz Kalb. Der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands ist auch Chef der Schausteller auf dem Hofer Volksfestplatz. Seit dem Jahr, als seine Mutter mit ihm schwanger war, kommt der Nürnberger jedes Jahr zur Fest-Zeit nach Hof - und aus der ganz persönlichen wie aus der langjährigen beruflichen Sicht weiß er: "Ich kenne kaum einen Platz, der besser ist als Hof." Viele Beteiligte kümmerten sich engagiert darum, dass sich das Hofer Volksfest jedes Jahr verbessere. Und: "Die Hofer wissen genau, da bekommen sie gute Qualität."

Gute Qualität, das ist für Kalb in vielen Bereichen wichtig: Da spricht er vom kulinarischen Angebot ebenso wie von der Gesamtsituation auf einem Festplatz. Jede einzelne überbackene Brezel, die der Gast in Händen hat, muss ebenso den Erwartungen entsprechen, wie die Atmosphäre insgesamt zum Fest-Besuch einladen sollte. "Und das macht Ihr in Hof wirklich wunderbar, da könnten sich viele andere Veranstalter eine Scheibe abschneiden", sagt Kalb. Und betont: "Nur die Feste, um die sich die Kommunen und alle anderen Beteiligten wirklich kümmern, bleiben auf einem guten Niveau." Da wiederholt Kalb gerne das, was er seit Jahren bei Bergkirchweih und Co. beobachtet: "Wenn ein Volksfest nur noch Ballermann ist, geht es bergab."

So kommen seine Kollegen und er umso lieber nach Hof - weil sie wissen: "Hier gibt es für alle Generationen entsprechende Angebote." Und noch viel mehr: "Es ist der Wahnsinn, wie die Hofer ihr Volksfest leben und lieben", sagt Georg Bernhard. Zusammen mit seiner Frau hat er schon die Woche vor dem Fest in der Stadt verbracht, erzählt er. Und er sei immer wieder begeistert davon, mit welcher Vorfreude die Hofer auf ihr Fest hinfiebern: "Da kommen auch wir Schausteller jedes Jahr gern wieder!" Und nicht nur das: In diesem Jahr haben einige der Betriebe eigene Jetons extra fürs Hofer Volksfest drucken lassen - da lohnt es sich, die Fahr-Chips einmal ganz genau anzusehen. Auch hängen auf dem Festplatz einige Volksfest-Flaggen, die die Schausteller eigens haben anfertigen lassen. Außerdem zeigt sich Georg Bernhard nicht nur auf der Pressekonferenz ziemlich begeistert vom Fortschritt der Hofer.

Zu den Neuerungen auf dem Fest gehören, wie berichtet, die neuen Hofer Wertgutscheine im Scheckkarten-Format. Die Gutscheine mit einem Wert von je zehn Euro eigneten sich zum Beispiel gut als Geschenk fürs gute Zeugnis - oder als Möglichkeit für Unternehmenschefs, ihren Angestellten etwas Gutes zu tun, betont Marktmeister Uwe Voigt. Die Bedienungen in Biergarten und Festzelt nehmen die roten Wertkarten ebenso an wie die Schausteller - da hat Hof vielen anderen Festen in der Republik etwas voraus. Außerdem passe hier der Reigen der Aktionen, um die Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue zu einem Anziehungspunkt für die Gäste zu machen.

Schausteller-Chef Lorenz Kalb kennt einige Punkte, die das Hofer Fest vielen anderen seiner Art voraus hat:

Bei allem, was man anbietet, muss man die Bevölkerung mit auf den Weg nehmen. "Das macht Hof außerordentlich gut - dafür verantwortlich sind natürlich auch die Hofer Festwirte, die das in ganz herausragender Art und Weise tun", betont Kalb. Er beobachtet die Entwicklung des Fests schon lange, und so kann er sagen: "Das geht alles in die richtige Richtung."

Eine gute Außendarstellung ist essenziell für jede Veranstaltung, die über einen so langen Zeitraum hinweg Besucher anziehen möchte. "Auch das funktioniert in Hof ganz hervorragend", sagt Kalb. Da spielten alle Beteiligten, alle Medien und auch die Besucher mit.

Das Fest muss sauber und sicher daherkommen. Keiner gehe mit seiner Familie gern an einen Ort, der einen schmuddeligen Touch habe - und das Volksfest ist, nicht zuletzt durch die Bemühungen der Schausteller auf dem Platz und durch den städtischen Bauhof, als saubere und ordentliche Veranstaltung bekannt. Auch das Thema Sicherheit nimmt derzeit einen großen Stellenwert ein bei jeglichen Überlegungen von Veranstaltern. Kalb betont: "Hof ist in puncto Sicherheit schon immer gut aufgestellt gewesen, auch schon, bevor das Thema in aller Munde gekommen ist." Zum einen habe man seit jeher für genügend Ordnungskräfte auf dem Gelände gesorgt; zum anderen seien es die Schausteller-Familien und ihre Belegschaft selbst, die als Sicherheitsfaktor nicht zu unterschätzen seien. "Wir sind alle gut ausgebildet und uns liegt allen daran, dass es bei uns ordentlich zugeht; da würde jeder sofort eingreifen, wenn vor seinem Geschäft ein unliebsamer Vorfall stattfinden würde", betont er. Denn eines hätten die Schausteller ganz sicher: Menschenkenntnis.

Jene Menschenkenntnis greift immer in beide Richtungen: Auch für die Gäste wird es immer wichtiger, zu wissen, mit wem sie es auf der anderen Seite der Theke zu tun haben. "Es tut einem Fest ungemein gut, wenn die Bevölkerung die Schausteller-Familien vorgestellt bekommt", erklärt Kalb. Denn ob das die Hellbergs oder die Ulrichs oder die Zinn-eckers oder die Familie von Lorenz Kalb selbst sind: Viele der Fieranten, die jedes Jahr nach Hof kommen, tun das schon in der x-ten Generation. "Darum geht es auch: zu zeigen, dass wir alle Familienbetriebe haben und keine Global Player sind", sagt Kalb. In der Kombination mit den verhältnismäßig vielen Metzgern und anderen Versorgern, die aus der Region stammen, ergebe sich somit immer eine gute Mischung, die jeden anspricht.

Zu kämpfen haben die Schausteller trotzdem: "Es nimmt kein Ende, dass uns die Bürokraten in Brüssel oder anderswo mit Aufgaben eindecken möchten", klagt Lorenz Kalb. Da spricht er über den Einfall, der erst vergangene Woche durch die Medien ging: Die EU möchte bekanntlich regeln, wie kross Pommes frittiert werden dürfen. Doch zumindest dem Volksfest 2017 wird das noch keinen Abbruch tun.

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