1. Mai Gewerkschaften fordern Lösungen statt Hetze

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Lebensmittel, Energie, Wohnen – alles wird teurer. Populistische Forderungen würden daran nichts ändern, heißt es von den Gewerkschaften. Am Tag der Arbeit wollen sie ihre Idee einer gerechten Gesellschaft präsentieren, auch in Kulmbach.

 
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Sichere Renten – eine der Forderungen, für die der Gewerkschaftsbund am 1. Mai zum Demonstrieren aufruft. Foto: picture alliance / dpa

Am 1. Mai zeigen die Gewerkschaften traditionell Flagge. Die zehn Kundgebungen von Bamberg bis Selb stehen unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.“ Die Situation in den Betrieben, die Tarifverhandlungen und das große Thema soziale Gerechtigkeit stehen dann im Mittelpunkt.

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund freue sich über den wieder zunehmenden Besuch bei den Maikundgebungen. Dennoch sei der Trend nach oben kein Grund zur Zufriedenheit, sagt der oberfränkische DGB-Regionsvorsitzende Mathias Eckardt. Die Veranstaltungen anlässlich des Maifeiertages seien ein Angebot an alle, mitzumachen.

Die Beschäftigung hat Priorität

Für den Gewerkschaftsbund habe die Beschäftigung in der Region Priorität. Arbeit schaffe Sicherheit und Perspektiven für die Zukunft jedes einzelnen. Für die Gewerkschaften wichtig sei auch die anstehende Europawahl. Europa dürfe nicht auseinanderbrechen. Schließlich komme es auch darauf an, etwas gegen den Rechtsextremismus zu unternehmen, der die Gesellschaft zersetze. „Wir werden uns am 1. Mai zeigen“, bekräftigt Volker Seidel, IG Metall Oberfranken. Vor allem das hohe Preisniveau bei Lebensmitteln und Energie belaste und verunsichere die Menschen mit geringen Einkommen, so Eckardt.

Gemeinsam fordern der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften die Sozialpartner nun auf, den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel gerecht, ökologisch und demokratisch zu gestalten. Deshalb träten die Gewerkschaften für einen fairen Anteil am Gewinn für die Arbeitnehmer ein. Sie fordern Arbeitszeiten, die zum Leben passen und zum Beispiel die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen erlauben. Sie träten auch für ein demokratisches Europa ein, dass Menschenrechte achtet und allen ein sicheres Leben garantiert.

Gerade in Zeiten, in denen Energie als auch Lebensmittel immer teurer werden und Krieg und Unsicherheit Ängste schüren brauche es Antworten statt platter Parolen. „Wir brauchen praktische Lösungen, keine billige Hetze“, betont Detlef Ramming, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Kulmbach. Gerade in einer Zeit, in der die Menschen spürten, wie tief die Löcher sind, die die Inflation in ihre Geldbörse gebrannt hat, seien die politischen Erfolge von Gewerkschaften wichtig.

Kundgebung in Kulmbach

Das machen Gewerkschafter bei zahlreichen Kundgebungen und Demos klar. So auch in Kulmbach: Am Mittwoch, 1. Mai, sind alle Interessierten ab 10 Uhr in den „Mönchshofgarten“, Hofer Straße 20, eingeladen. Mit Claudia Tiedge hat sich prominenter Besuch angekündigt; die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wird sprechen.

Musik steuert der ehemalige Rosenheimer NGG-Geschäftsführer Georg „Schorsch“ Schneider bei. „Und jeder Besucher bekommt ein Freigetränk“, verspricht Detlef Ramming. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.