130. Jubiläum Diakonieverein Münchberg feiert

Werner Bußler
Zahlreiche Ehrengäste kamen zum Festabend in der TVM-Halle. Foto: Bußler

Ein Film, Gesang, Geschichtliches und feines Essen stehen auf dem Festabend-Programm.

 
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Zu seinem 130. Jubiläum hatte der Diakonieverein Münchberg in die TVM-Halle eingeladen. Beim Festabend gab es Genüsse für Gaumen, Auge und Ohren gleichermaßen. Unter den Anwesenden begrüßte Dekan Wolfgang Oertel, der auch Vorsitzender des Vereins ist, seinen Vorgänger Erwin Lechner und einige Stadträte.

Die Gäste sahen einen von Michael Götz gedrehten Film, der die Leistungen der Diakonie darstellt. Dann reihten sich in dem von Sabine Schupke und Karsten Kordina moderierten Abend die Höhepunkte aneinander. Ein Hörerlebnis waren die von Sopranistin Katharina Osterwald gesungenen Arien und Lieder, begleitet von Dekanatskantor Jürgen Kerz am Klavier. In seiner bekannt kurzweiligen Art warf Heimatforscher Adrian Roßner einen Blick zurück in die Geschichte. Dabei griff er auch auf Auszüge aus seiner Doktorarbeit zurück beleuchtete den Weg Münchbergs zur Textilhochburg. Die Unternehmer waren oft honorige, humane und sozial eingestellte Bürger. Die Familie Stoeckel kümmerte sich um die Einrichtung einer Kinderbewahranstalt für Mädchen und Jungen. Die Stoeckels hatten auch die Idee, ein Heim für Waisen und „verwahrloste“ Kinder zu errichten. Dafür stellten sie ein Startkapital zur Verfügung, allerdings an die Bedingung geknüpft, das Geld erst fließen zu lassen, wenn der Bau beginne. Die Luther-Stiftung wurde ins Leben gerufen und vom Ehepaar Carl und Elise Stoeckel im Testament bedacht.

Nachdem das Waisenhaus fertiggestellt war, konnten die ersten Kinder einziehen. Als Leiterin war eine Diakonissin vorgesehen. Doch deren Mutterhaus in Augsburg bestand auf die Gründung eines Vereins vor Ort mit einem Geistlichen an der Spitze. So entstand der Münchberger Diakonieverein. Roßner: „Die Diakonie ist aus der Stadt Münchberg heraus entstanden.“

Landrat Oliver Bär würdigte alle hauptamtlich und ehrenamtlich handelnden Personen, die sich über das normale Maß hinaus engagieren würden. Bürgermeister Christian Zuber sagte, die Diakonie sei in der Bürgerschaft fest verankert. „Der Zusammenhalt hat uns immer durch Krisen gebracht.“

Im Saal wurden auf Stellwänden Arbeiten von Gruppen aus den drei Münchberger Schulen zum Thema Diakonie präsentiert. Der Festabend war nur eine der Veranstaltungen zum Jubiläum. Am nächsten Tag standen ein Tag der offenen Tür in der Kinder- und Jugendeinrichtung auf dem Programm, der Münchberger Tisch stellte sich vor und lud am Lutherschul-Parkplatz zu Kaffee und Kuchen ein; in einem Festgottesdienst predigte Michael Bammessel, ehemaliger Präsident der Diakonie Bayern.

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