Das Schlappenbier
Der Spezialsud für das Scherdel Schlappenbier Jahrgang 2024 wurde bereits im März eingebraut. Nach der Hauptgärung reift das Schlappenbier mehrere Wochen lang, bevor es ab dem Schlappentag für alle zu kaufen gibt. Kurz vor dem Schlappentag wird das Starkbier mit einer Stammwürze von 16,3 Prozent und einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent frisch in Fässer und Flaschen abgefüllt und erst am frühen Morgen des Schlappentages ausgeliefert. Das Schlappenbier gibt es nur, solange der Vorrat reicht. Denn von der Bierrarität wird traditionsgemäß nur eine begrenzte Menge eingebraut. Das Scherdel Schlappenbier wurde zuletzt bei mehreren Qualitätswettbewerben ausgezeichnet: Neben der DLG-Goldmedaille schaffte es das Schlappenbier in die Finest-Beer-Selection und erhielt im internationalen Qualitätswettbewerb „European Beer Star 2023“ die Goldmedaille für das beste Bockbier. Mit zum Paket gehört seit einigen Jahren auch die Schlappentag-Genussbox der Firma Falter – mit Hofer Spezialitäten zum Feiern daheim.
Malwettbewerb mit Lieblingsschlappen
Um bereits die Jüngsten mit Tradition in Berührung zu bringen, haben die Veranstalter des Schlappentages – Hofer Handwerk, Privilegierte Scheiben-Schützen-Gesellschaft, Brauerei Scherdel und Stadt Hof – einen Malwettbewerb für die Kindergärten in Hof ausgelobt. Die wortwörtlichen Schlappen sollen bei dem Wettbewerb im Vordergrund stehen.
Die Kindergarten-Kinder waren dazu aufgerufen, zu malen oder zu basteln, wie sie sich ihre Lieblingsschlappen vorstellen. Unter den zahlreichen Einsendungen suchen die Veranstalter das Gewinnerwerk aus. Der Gewinner-Kindergarten wird am Schlappentag auf der Bühne vor dem Rathaus bekannt gegeben. Der Gewinn: Der Hofer Wärschtlamo wird den Kindergarten besuchen und Wärschtla an die Kinder verteilen.
Die Geschichte des Schlappentags
Am Montag nach Trinitatis (eine Woche nach Pfingsten) feiert man in Hof den Schlappentag. Das Fest geht zurück auf den Überfall der Hussiten im Jahr 1430, in dessen Folge die Hofer Bürger und Handwerker zu regelmäßigen Schießübungen verpflichtet wurden. Seit dem Jahr 1432, das auch als Gründungsjahr der Schützengilde gilt, fanden diese statt, wobei viele den letztmöglichen Termin wählten, also jenen Montag nach Trinitatis. Diese regelmäßigen Schießübungen hatten einen eher zweckmäßigen Charakter. Dies erklärt auch den Namen des Tages, denn man ging in „Schlappen“ zum Schießplatz. Dies waren billige und haltbare Holzschuhe, die im Mittelalter zur Arbeit getragen wurden.
Auch als sich im Lauf der Zeit, insbesondere durch den 30-jährigen Krieg zeigte, dass eine aus Handwerkern bestehende Bürgerwehr kaum in der Lage ist, eine Stadt zu verteidigen, hielt man neben den nun eingeführten Berufsheeren an den wehrfähigen Bürgern als militärischer Reserve fest, sodass auch die Übungen weiterhin Jahr für Jahr, wenn auch mit Unterbrechungen in Notzeiten, weiter stattfanden. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Hofer sowieso wenig Lust auf kriegerische Übungen hatten und die Erfüllung der lästigen Pflicht bis zum letztmöglichen Termin hinauszögerten. Es bürgerte sich ein, dass die Schießübungen am Montag nach Pfingsten mit einem feierlichen Umzug begonnen wurden. Je mehr der militärische Wert in den Hintergrund trat, desto mehr nahmen sie einen geselligen Charakter an. Ein speziell eingebrautes Starkbier gehört dazu.
Ein 5,50 Meter großes Denkmal am Eingang des Festgeländes erinnert an diese Tradition. - Die weiteren Artikel zum diesjährigen Schlappentag lesen Sie >>> HIER <<<